Sonntag, 7. Juli 2013

So sehen kommunale Grünflächen heute aus




Was würden Sie davon halten, wenn Sie bei der Planung Ihres Speiseplans die Überlegung einbeziehen, was Sie direkt von den Beeten im kleinen Stadtpark nebenan holen könnten? Auf dem Weg zur Arbeit ein paar knackige Karotten aus dem Gemüsebeet neben der Dingsbums Bank ziehen, ein paar Äpfel von Baum an der Bushaltestelle oder ein paar Zwiebeln, Paprika und Tomaten von der Grünfläche vor Ihrem Bürohaus? Mit etwas Olivenöl, Balsamico, Salz und Pfeffer (bevorratet in Ihrem Aktenschrank oder in der Teeküche) bereiten Sie sich damit einen köstlich frischen Mittagsimbiss, dem nur noch ein paar Halme Schnittlauch fehlen. Aber die hat vielleicht Ihr Arbeitskollege in der Tasche, denn er bediente sich am Morgen vom üppig sprießenden Kräuterbeet vor dem Rathaus.

Astern, Stiefmütterchen und Rosen waren gestern. Ökologisch bewusste Kommunen gehen dazu über, die öffentlichen Blumenbeete mit Gemüsen zu bepflanzen, die vom Bürger - sobald sie reif sind - geerntet und frisch aus der Hand verzehrt werden können. Die Mithilfe von Bürgerseite ist durchaus erwünscht. Was nach Utopie klingt, ist bei vielen Gemeinden weltweit bereits angekommen, z.B. im britischen Todmorden oder in Japan, hierzulande in Kassel, Dessau und Andernach (Aktion „Essbare Stadt“). 

Berlin war der Vorreiter für Urban Gardening (gezielter ökologischer Anbau im städtischen Raum oder auf Gemeinschaftsflächen & in Behältern jeglicher Art), einer Bewegung, die weltweit Furore machteAuch Guerilla Gardening (wildes Säen z.B. auf den Grünstreifen der Boulevards) nahm hier seinen Anfang. 

Was steckt dahinter? Viel kluge Ideen zu sozio-ökologischer Relevanz (nachhaltiger Konsum, Verantwortung gegenüber den natürlichen Ressourcen, Erhalt der biologischen Artenvielfalt), aber nicht zuletzt die Erkenntnis, dass wir uns in der Natur einfach geborgen und sicher fühlen - und Emotionalität wird in unserer Zeit immer mehr gebraucht.

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