Sonntag, 2. Februar 2014

Sonntagsthema: Was bist'n du für 'ne Marke??

Manche nennen es Image. Aber eine Marke ist mehr als das - eine Haltung zu sich selbst. 

In einer Zeit, in der das Internet eine zunehmende Gleichschaltung fördert, ist es umso wichtiger, Flagge zu zeigen, Profil, Chuzpe, Charisma - kurz: eine Marke zu werden.

Es gibt sie noch, die Marken-Familienunternehmen mit den berühmten Namen, in denen Gründer-Söhne, -Töchter oder -Enkel - manchmal nach anfänglichem Zögern - die Unternehmens- und Familientradition  fortführen. Familiennamen im Unternehmensclaim bergen einen Vertrauensbonus. Kunden wittern Verlässlichkeit und Verantwortungsgefühl - das stimmt milde und freigebig.

Das Image inhabergeführter Unternehmen und Inhabermarken wie Porsche, Hipp oder Fielmann korreliert eng mit der gesellschaftlichen und sozialen Performance der Inhaber. Pro oder Contra, Geschäftserfolg oder Reputationsbeschädigung hängen davon ab. Inhaber sind also das Fleisch, aus dem die Marke wächst und daher gut beraten, die eigenen Wertvorstellungen und Sinn-Begriffe in die Markenführung einzubringen (soweit vorhanden :-)) Der eigene Markenwert wird zum Indikator für wirtschaftliche Dimension.
Die Wirtschaftswoche bringt es auf den Punkt: "Der Unternehmer ist die Marke", nicht das Produkt.* 

Was macht einen erfolgreichen Inhaber aus?


Der "schiere Drang nach Größe" ist es offenbar nicht, den wirklich erfolgreiche Unternehmer verspüren. DM-Chef Götz Werner etwa will nach eigenem Bekunden "die Gesellschaft verändern, die Welt ein stückweit beeinflussen". Hier scheint als Unterfütterung eine anthroposophische Weltanschauung auf, hier regieren humanistische Ziele, respektvolle Menschenführung. Hier werden  Freiräume geschaffen für Mitarbeiter und Kunden (und wenn es nur die großzügig bemessenen breiten Ladengänge sind, in denen sich Kauflustige zwischen den maßvoll gefüllten Regalen nicht bedrängt und abgezockt, sondern wohl fühlen). Was sie entsprechend honorieren.  


Jeder ist eine Marke


Besser: Jeder kann zur Marke werden. Gerade Freiberufler und Einzelunternehmen müssen ihrem Unternehmen eine persönliche Note geben. Sie sind ihr Business ohne Wenn und Aber, sie prägen das Branding. Mit allen Ecken und Kanten und brillanten Facetten. Angepasstheit aus mangelndem Mut, Sich-Weg-Ducken und Angst auch mal anzuecken helfen hier nicht weiter. Zu einer Marke gehört: sich zeigen und klar sichtbar machen, offensiv sein, ohne zu verletzen, klar Position beziehen, die Dinge beim Namen nennen, Haltung bewahren, auch mal sich allein und abgehoben fühlen. Nur Mut!

Eine achtsame Außenrepräsentation hat zwar relativ wenig mit Werbung zu tun, doch Werbe-Slogans können ganz schön verräterisch sein. Was gefällt Ihnen besser: "Geiz ist geil" oder "Hier bin ich Mensch, hier darf ich's sein"? Keine Frage: Der erste peilt die niederen Triebe an, die mehr oder weniger in uns schlummern und bedeutet schlichtweg: Profitgier. Er sagt: "Kauf endlich, du Trottel!". Der zweite sieht im Kunden den Mitmenschen, der mit Respekt und Verständnis behandelt werden will. Seine Aussage: "Wir sitzen beide in einem Boot. Lass es uns gemeinsam rudern." 

Bei wem geben Sie lieber Ihr redlich verdientes Geld aus?


Meiner bescheidenen Meinung lebt es sich leichter, wenn man bei den Richtigen gut ankommt anstatt bei keinem richtig. Daher besser regelmäßig die Position und die Visability auf dem Markt überprüfen - am wirksamsten funktioniert's gemeinsam mit einem Strategieberater - und checken, ob Sie sich mit ihnen noch wohl fühlen. Das kann unaufwändig, unaufgeregt und unkompliziert von sich gehen. Und tatsächlich auch viel Spaß machen, wenn Sie wie ein Goldgräber im Tiefen schürfen und kleine Goldfunken Ihnen entgegenstrahlen.

Im Vorfeld der Positionierungsberatung erhalten Sie gezielt auf Sie abgestimmte Fragen, im Meeting werden diese gemeinsam ergründet, beantwortet und geklärt, ausgebaut und erweitert, im Nachgang gibt's ein Dossier mit Ergebnissen und Vorschlägen (für das Corporate Wording, für Eigen-PR, Kommunikationsmaßnahmen und Zielgruppenansprache). 

Gemeinsam geht's leichter - denn schließlich rühren wir alle in der eigenen Suppe, die man sich auszulöffeln nicht traut. Ein externer Blick hat wohlwollend-kritische Distanz und die Traute auch mal "heiße Eisen" anzufassen, Knackpunkte anzupieksen und die Dinge beim Namen zu nennen. Alles, was sich in schöner Gewohnheit bereits eingeschliffen hat, wird hinterfragt und nach Notwendigkeit aufgebrochen. 

Eine Häutung der ganz besonderen Art! Seien Sie neugierig und gespannt - aber auch mutig, denn es kann passieren, dass Sie sich hinterher nicht mehr wieder erkennen:-)



http://www.wiwo.de/unternehmen/handel/best-brands-awards-goetz-werner-ist-die-beste-unternehmermarke/7740346.html

Fotonachweis:
Brodie Vissers, M017UTM4CH  Stocksnap.io 
Sophie Schollmann, O5BH5U9KJ8 Stocksnap.io



Missword! - das alter ego von Sigrid Jo Gruner - Foto Thinkstock


Sigrid Jo Gruner  unterstützt als "MissWord! (www.missword.de) Redaktionsbüro für strategische Kommunikation" Unternehmen und Selbstständige bei ihrer Positionierung und Unternehmenskommunikation. Schwerpunkte: Strategische Beratung, Konzeption & Redaktion, PR- & Magazintext, Web-Content, E-Book & Corporate Book. Und 24-jährige Erfahrung.

Schwerpunktthemen: Alles was gut schmeckt, schön aussieht, sinnvoll ist & glücklich macht. Gesellschaftspolitische und Zeitthemen, komplexes B2B, Food, Travel, LifeBalance, Branding, Persönlichkeitsentwicklung.



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