Donnerstag, 29. Mai 2014

Sprechen Männer eine andere Sprache als Frauen?

"Du verstehst mich nicht!" 


Ein beliebter Vorwurf, wenn man in der Beziehung nicht mehr weiter weiß. Er sagt alles und gar nix. 

Frauen scheinen nicht nur anders zu fühlen als Männer, sondern auch anders zu sprechen, selbst wenn es sich um die gleichen Idiome handelt, auf den Subtext, auf eine eindeutige Stoßrichtung, Stimmlage und Körpersprache kommt es an. "Schatz, schau mal, der Aschenbecher (Mülleimer, Papierkorb) quillt über!" Netter Versuch. Mann nimmt es nickend zur Kenntnis, denkt: "Schön, das ist eine nützliche Information", die ihn aber nicht zu der von Frau gewünschten Handlung motiviert. (s. dazu auch "Frauen wollen erwachsene Männer", von Roland Kopp-Wichmann)

Hätte Frau gesagt: "Schatz, leer den Aschenbecher (Mülleimer, Papierkorb) aus!" (Wahlweise: "Räum die schmutzigen Socken in die Waschmaschine!", "Geh mit dem Hund Gassi! (bevor dieser ans Tischbein pinkelt)", hätte Mann das wohl nicht in Euphorie versetzt, zumal gerade die Stürmer der Lieblingsmannschaft das entscheidende Tor vorbereiteten, aber es wäre ein ihm sehr vertrauter Sprachduktus gewesen. Vor allem, wenn die Stimme von Frau in der Satzmelodie nach unten ging. Und das wäre in Ordnung gewesen. Eine klare Anweisung zu handeln.

Brauchen Männer klare Anweisungen? 


In seinem Ratgeber "Das Arroganzprinzip" zeigt Peter Modler auf, welche Sprache seiner Meinung nach im Geschäftsleben zwischen Business Mann und Business Frau funktioniert und welche nicht. Aus seiner Erfahrung als Business Coach empfiehlt er Frauen, die im Business erfolgreich sein wollen, neben all den anderen soft und hard skills eine neue Fremdsprache zu lernen - den Business Talk der Männer. Lesenswert!

Müssen Männer wieder zum Wolf werden?


Über eine neue Beziehung zwischen den Geschlechtern denkt auch der Wiener Autor Michel Skala nach - auf den ersten Blick ein Flashback in archaische Denkmuster. Ihm geht es um die Stärkung des männlichen Prinzips, das seiner Meinung nach im Laufe der Jahrtausende durch die weiblichen/mütterlichen Einflüsse immer mehr geschwächt worden sei (Lieber Michel, ich hoffe, ich interpretiere dies richtig!). Seine Absicht als Autor und Mann: Die Beziehung zwischen Mann und Frau auf eine neue erfülltere und erfüllendere Ebene zu heben. Dass sein Buch "Das Erwachen des Mannes auf Camster" - 2013 als Hardcover und in diesem Frühjahr als Softcover in der Edition Octopus (Monsenstein und Vannerdat) erschienen -  mächtig polarisieren und Wellen schlagen könnte, hat der Autor sicherlich nicht nur augenzwinkernd in Kauf genommen, sondern als fruchtbaren Nährboden für Veränderung weise angelegt.

Wollen Frauen Krieger?


Sein Protagonist startet aus einem Alltag, in dem - leicht überzeichnet - seine Stärke als Mann in Gefahr geraten ist, vom Ewig-Weiblichen aufgesogen zu werden. Er erlebt Grenzerfahrungen zwischen einer realen Bewusstseinsebene und einer imaginierten Parallelwelt, die sich zwischen Abenteuer, Spiritualität und Science Fiction bewegen und Schein und Sein zu vermischen scheinen. Nach einem ebenso verstörenden wie läuternden Aufenthalt an einem eisigen Symbol-Ort namens Camster findet der Held nach mehreren Prüfungen, wie es sich für einen Mann gehört und auch bereits im Märchen bewährt hat, zu seinem verloren geglaubten archaischen Ur-Potenzial als Krieger zurück.

Für Michel Skala die Voraussetzung schlechthin für eine neue nährende und gleichberechtigte Ausdrucksform zwischen beiden Geschlechtern, die - man ahnt es - vieles hinter sich lassen wird, was VOR Camster noch vertrauter Alltag war. Und in der es weder um Dominanz- noch um Emanzipationsstreben gehen muss. Und wie geht Frau damit um?

Reinschauen! Im Booktrailer wird die Reise nach Camster und zurück bildhaft:  http://www.youtube.com/watch?v=t4zI0O6OayE


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