Samstag, 14. März 2015

Aufgespießt: Wie darf man sich Deutschland in 30 Jahren vorstellen?

Die Invasion der Nashörner


Mal eine Randnotiz, gar eine Eigenwerbung - die Anthologie "Deutschland in 30 Jahren" erschien 2004 als Ernte eines literarischen Schreibwettbewerbs - ein Kurzgeschichten-Band, der satirische, bitterböse, prophetische Sichtweisen, wohlmeinende oder visionäre Meinungen von unterschiedlichsten Autoren zusammenfasste. Staatliche Kontrolle, der gläserne Staat, Meinungsfreiheit oder Schutz der Privatsphäre waren u.a. die Themen, die sie bewegten. Veraltet ist die Fragestellung  keineswegs: Wie muss man sich unser Land in jetzt nur 20 Jahren, also im Jahr 2034 vorstellen?

Damals in den "Naughties" .. und heute..?

Haben sich in der Zeitspanne der 10 Jahre, die seit Erscheinen zurückliegen, vielleicht schon einige der Prognosen bewahrheitet oder ins Gegenteil verkehrt? Natürlich waren sie nicht zuletzt der literarischen Fantasie geschuldet, weniger dem realen Zukunftserwarten. Dennoch spiegelt sich die Befindlichkeit einer Reihe von Autoren zu einem Zeitpunkt wieder, als die erste Finanzkrise der Nuller-Jahre gerade mal überstanden war und die zweite bevorstand.

Die rasende Technisierung des Lebens war in vollem Gange, der Terror kam in Europa an, Merkel und Obama betraten die politische Weltbühne, Tsunamis und Hurricans, Anschläge, der Benzinpreis, die Einführung des (T)Euro und dessen Krise  2010 - 2012 hielten uns in Schach. Es gab allerdings auch das "deutsche Sommermärchen 2006". Die "Naughties" (wie die Briten die Nuller-Jahre nennen, also die Bösen) werden in ihren wichtigsten Ereignissen in einer Fotostrecke der ZEIT festgehalten. 

Beide - Print und Fotostrecke - sind es wert, einen Blick darauf zu werfen und ein ganz persönliches Resümee zu ziehen!

Mit meinem Beitrag "Das erste Jahr" habe ich damals eine Situation imaginiert, in der in einem gar nicht so fernen Land und in einer nahen Zukunft neo-liberale Nashörner rasend schnell in die Überzahl geraten, aus den Zoologischen Gärten ausbrechen und nicht weniger aggressiv das öffentliche Leben und letztlich auch das private der Bewohner an sich reißen. Damals kannte man noch nix von NSA, wenig von Facebook- und Google-Übergrifflichkeiten, wir glaubten noch an die heile Welt von Medien, Smartphone und Internet. Allerdings standen wir unter dem Einfluss von 9/11 und der gigantischen Bankencrashs. In unserer Wahrnehmung (nur da?) war die Welt amorph geworden.

Zu beziehen ist "Deutschland in 30 Jahren" gegen kleines Geld (Taschenbuch - 300 Seiten) hier. Nachgedruckt wird der kurzweilige Band z.Zt. nicht. Meine Story erscheint nächstens in einem eBook zusammen mit anderen Mikrostories. Info folgt.
 

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