Heute ist Sonntag, heute löffeln wir Suppe!
Im August locken die Paradeiser, ihr Rot ist jetzt am intensivsten, der Geschmack hocharomatisch, das Fleisch fest und saftig. Dieser kleine Snack nimmt Rücksicht auf die steigenden Temperaturen, die keine weitere Aufhitzung vertragen. Wussten Sie eigentlich, dass der Begriff Suppe - frz: la soupe - aus dem 13. Jahrhundert stammt und in Frankreich eine Scheibe Brot bezeichnete, über die man heiße Brühe, Milch oder Wein goss? "Trempée comme une soupe" ist demnach auch das Pendant zu unserem "Begossenen Pudel!" Ihre Hoch-Zeit hatte la soupe im französischen Mittelalter, als man der Brotscheibe als Magenfüller Erbsen, Eier, Kräuter oder Kohl zufügte. Später lief die "potage" (= gekochte Erzeugnisse aus dem Gemüsegarten - jardin potager) der "soupe" den Rang ab.
Geeister Tomatencappucino
Was brauchen wir?
1 kg vollmundige, reife Tomaten, 2 Lauchzwiebeln, frischen Ingwer, Chilischote, Öl, braunen Zucker, Zitronengras, Salbei, Limette, Salz, Pfeffer, Milch, Chiliflocken, dreiviertel Liter Gemüsefond.
Und so geht's:
1 Tomaten mit kochendem Wasser übergießen, häuten, entkernen, achteln, Lauch in Röllchen schneiden, Ingwer zerkleinern, Zitronengras andrücken, Chilischote zerkleinern, Salbeiblätter zerpflücken.
2 Tomatenviertel in heißem Öl andünsten, Prise Zucker darüber, Ingwer, Zitronengras, Lauchzwiebelröllchen, Chili und Fond zufügen. Aufwallen lassen, 5 Minuten sanft köcheln.
3 Limettensaft und -abrieb einmontieren, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Zitronengras entfernen. Suppe pürieren, durch ein Sieb streichen, 3 Stunden im Tiefkühler anfrieren lassen.
4 Milch zimmerwarm aufschäumen. Auch die angefrorene Suppe mit dem Mixer aufwirbeln, in Kaffeetassen füllen, mit Milchschaum und Salbeiblättchen dekorieren.
Originalrezept: "Brigitte", Kochen, August 2016
Variante:
Bevorzugen Sie Schmorgurken, bleiben die übrigen Ingredienzien beinahe gleich. Doch die geschälten, entkernten und gehackten Gurken werden nicht angedünstet, sondern roh püriert und mit den Gewürzen vermischt. Dann eine Stunde angefroren. Dekoriert wird mit Dill, Minze und/oder Fenchelkraut. Milchschaum entfällt.
Ein delikater Auftakt für ein sommerliches Dinner, in Gemeinschaft mit einem Käse-Schinken-Croissant oder einem Stück Quiche ein leichter Terrassen-Imbiss, wenn Gäste zu einem Glas Wein vorbeikommen. Auf dem Büffet ein farbenfroher Hingucker und Magenöffner.
Bei Hofe - in der Versailler Küche des Sonnenkönigs - benannten Köche ihre Suppenkreationen gerne mit den Namen ihrer Dienstherren - Potage Condé, Potage du Barry, Potage Montesquieu. Und haben Sie das Vergnügen bei einer französischen Familie zu Gast zu sein, werden Sie noch heute mit der Aufforderung "'a la soupe" zu Tisch gebeten, auch wenn Sie auf diesem vielleicht gar keine Suppe vorfinden.
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fotonachweis:
beide Pixabay
Tomaten: Jackmac34
Versailles: adolesco
beide Pixabay
Tomaten: Jackmac34
Versailles: adolesco
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