Samstag, 19. Juli 2014

Roh kann so gut tun!


Yabba Dabba Doo!


Wir reden jetzt natürlich nicht dem Masochismus das Wort. Es geht um das, was sich Menschen seit Millionen von Jahren zwischen die Zähne schieben. Gemüse mit Biss, aromatische Kräuter, prickelnde Wildsalate, samtige Pilze, Beeren, Wildobst, Moose, Wurzeln, Rinden, Samen, Triebe, Sprossen, Esskastanien, Wildhonig, Blattwerk - kurz alles, was die Natur so überreichlich gab und immer noch gibt, obwohl unsere Artenvielfalt mit der, die die Familie Feuerstein ernährte, längst nicht mehr vergleichbar ist. Die Renaissance alter Apfel- oder Kartoffelsorten und die Wiederentdeckung der Weinbergschnecke lassen immerhin hoffen :-)

Der gerade wieder einmal aufwallende Trend zur Rohkost (Tipps & Rezepte) ist nicht zuletzt die Folge eines wachsenden Bewusstseins für eine möglichst naturbelassene und gesund erzeugte, unverarbeitete Ernährung. Immer mehr Menschen planen immer öfter eine Rohkost-Mahlzeit ein, und dabei muss es sich nicht zwangsläufig um rein pfanzliche Nahrung wie Smoothie, Salat oder Rohkostteller handeln, auch roher Fisch, luftgetrocknete Fleischwaren und ungekochtes Fleisch wie Tatar oder Carpaccio gehören zur Rohkost. Darüber hinaus rechnen moderate Rohköstler alles dazu, was nicht über 42 Grad hinaus erhitzt wurde! Zu dogmatisch sollte man es auch nicht angehen - erlaubt ist was gefällt und was bekommt.

Back to the roots

Es ist eigentlich absurd - aber der Tisch der Altsteinzeit war vielfältiger gedeckt als in unserer hochentwickelten Industriegesellschaft. Der moderne Konsument füllt seinen Warenkorb in der Regel mit einer relativ begrenzten Vielfalt an Nahrungsmitteln, so langweilig wie eintönig. Der Hominide der Altsteinzeit profitierte von einer ungleich höheren Auswahl, die allerdings deutlich beschwerlicher zu beschaffen war - die Ur-Menschen, zu denen auch die Vorfahren des Homo sapiens gehören, legten täglich bis zu 20 km zurück, um sich mit dem Nötigen zu versorgen und die Überlebensfrage war der tägliche Antrieb. Mammut und Säbelzahntiger taten ein Übriges, um die Stresshormone anzukurbeln. Man lebte um zu überleben!

Ein Griff in den prähistorischen Warenkorb!

Fred und Wilma, Betty & Barney waren Allesfresser. Wild, Fisch, Krebse, Muscheln und Ei gehörten wohl zu den eher selten sonntäglichen Leckereien - die Alltagskost verschmähte auch Schnecken, Larven, Gewürm und Insekten nicht. Erst 12.000 bzw. 10.000 Jahren vor unserer Zeit lieferten Ackerbau und Viehzucht Nahrungsmittel, die heute einen Großteil unserer Ernährung ausmachen - Käse, Milch, Getreide, zucker- und stärkehaltige Produkte. Unseren Genen, die noch fast vollständig dem Erbgut des Steinzeitmenschen entsprechen, kommen sie relativ neu vor, und unser Organismus wehrt sich nicht selten mit Allergien und Unverträglichkeiten (Bsp: Lactoseintoleranz).

Dass sich mit der Entwicklung von Ackerbau und Viehzucht auch Zivilisationskrankheiten breit machten, ist für Evolutionsbiologen wie Dr. Sabine Paul ein deutliches Indiz: Sie sehen in der Steinzeitküche (vor der neolithischen Revolution) die Ernährung, die den modernen Menschen am besten bekommt und diese gesund erhält.


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