
"L'aigo boulido sauvo la vido", sagt die Provence.
Zurück zur cucina povera. Diese Salbei-Knoblauch-Suppe gehört zur schlichten Familienküche der Provence, wo man ihr Heilkräfte nachsagt. Eine Lebensretterin soll sie sein - wir haben es nicht getestet - aber eines ist sicher: Sie ist köstlich und von einer eleganten Simplizität. Die wörtliche Übersetzung "gekochtes Wasser" ist natürlich eine schamlose Verballhornung. - Paul Cézanne, vielleicht der größte Maler seines Jahrhunderts, hatte Zeit seines Lebens seine Freude an ihr.
Zurück zur cucina povera. Diese Salbei-Knoblauch-Suppe gehört zur schlichten Familienküche der Provence, wo man ihr Heilkräfte nachsagt. Eine Lebensretterin soll sie sein - wir haben es nicht getestet - aber eines ist sicher: Sie ist köstlich und von einer eleganten Simplizität. Die wörtliche Übersetzung "gekochtes Wasser" ist natürlich eine schamlose Verballhornung. - Paul Cézanne, vielleicht der größte Maler seines Jahrhunderts, hatte Zeit seines Lebens seine Freude an ihr.
Des Malers Lust: Salbei-Knoblauch-Suppe*
Wir benötigen für 6 Portionen:
6 frische Knoblauchzehen, frischen Salbei und Thymian, 1/2 Lorbeerblatt, grobes Meersalz, frisch gemahlenen Pfeffer, 6 Scheiben französisches Landbrot, 6 pochierte Eier, 2 EL feines Olivenöl, geriebenen Käse (Gruyère, alten Ziegenkäse oder Comté), 1 Glas südfranzösischen Weißwein, Hühnerbrühe.
Und so geht's:
1 Knoblauchzehen in der Schale leicht mit der Messerklinge zerdrücken, in einem Liter leichter Hühnerbrühe mit dem Thymian, Lorbeerblatt und Salz langsam aufkochen lassen. Nach fünf Minuten 1 Glas trockenen französischen Weißwein einrühren.
2 Inzwischen die Brotscheiben ohne Fett rösten, mit dem geriebenen Käse einreiben. Salbeiblätter nach 5 Minuten Kochzeit in die Brühe geben und ohne Hitze ziehen lassen.

4 Die Knoblauchzehen aus der Brühe nehmen, aus der Schale zurück in die Suppe drücken. Salzen, pfeffern und mit Salbeiblättern auf den vorbereiteten Tellern verteilen. Mit Käse bestreuen.
O là là - la Provence! Schweinebäckchen gefällig, Stockfischpüree, Goldbrasse oder Ente mit Oliven und Fenchel?

Mutter Cézanne soll eine hervorragende Köchin gewesen sein, und da Luxus ihrem Gatten fern lag, sie aber mit einem großartigen Improvisationstalent gesegnet war, gerieten in ihrer Küche die schmackhaftesten Gerichte auf der Basis ursprünglicher Zutaten. Der Sohn wurde folgerichtig zum Gourmet und ließ seine Staffelei gerne im Stich, wenn seine Haushälterin ihn zu einem Leibgericht rief: "Daubes d'haricots rouges" (Eintopf aus roten Bohnen, Speck und Rotwein), "Salade de pomme de terre du Jas" (Bäuerlicher Kartoffelsalat mit marinierten roten Zwiebeln) oder "Crespeou aux herbes" (Eieromelett mit frischen Kräutern) standen oft auf dem Speisezettel.
* Originalrezept:
Naudin, Saulnier, Plazy: Zu Gast bei Cézanne, Heyne
Bild 1: StockSnap.io,Fotograph: Thomas Buch
Bild 2: StockSnap.io, Fotograph: Mike Keneally
Bild 3: Stocksnap.io, Fotograph: Bastian Sara
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