Blogging für kleine und mittlere Unternehmen
Früher war es der Lokalfunk – heute ist es der Unternehmensblog * – besser: er könnte es sein! Denn hierzulande ist ihre Zahl noch gering. Sollen, können, wollen kleinere und mittlere Unternehmen, die vielleicht „nur“ im lokalen Umfeld Business betreiben, einen Unternehmensblog führen?
Fakt ist, ein Firmenblog gehört heute zur Öffentlichkeitsarbeit wie die
Pressemeldung, der Newsletter oder die Pflege der Social Media Aktivitäten.
Warum gibt es in Deutschland trotz intensiver Internetnutzung immer noch relativ
wenige davon? Und warum kommen viele, die es bereits gibt, einfach nicht an?
Selbst bestimmen
was Sache ist!
Im Gespräch bleiben mit den Kunden war in internetlosen Zeiten noch
eine Einbahnstraße. Man sandte Mailings aus und hoffte, dass die Adressaten
reagierten. Genau konnte man die Akzeptanz nicht messen, am ehesten noch am Rücklauf der (hoffentlich) clever beigelegten Response-Aktionen. Mit einem
Unternehmensblog kann man auch als kleines Unternehmen selbst bestimmen, welche
Geschichten man über sich erzählt – und muss nicht warten, bis der
(Lokal-)Reporter kommt oder eine Pressemitteilung von einer Redaktion
aufgegriffen wurde.
Beispiel: Eine
Airbrush-Werkstatt mit regionalem Einzugsbereich postet auf ihrem
Blog, was in der Werkstatt so los ist. Welche neuen Projekte realisiert wurden,
ob ein Oldtimer-VW-Käfer mit Hilfe der Airbrush-Technik zu einem Hingucker verändert wurde oder ein Trabi zu einem Museumsstück. Dass man die
lokale Behindertenwerkstatt unterstützt und Praktika anbietet und dass der junge Inhaber sich bei der Rallye
Monte Christo quer durch das Kukuruzgebirge wacker geschlagen hat – natürlich in
einem airbrush-verzierten Rallyewagen .. Schöne Bilder gibt's sowieso.
Mitreißen und in den Dunstkreis des Unternehmens hineinziehen - Leser zu Sympathisanten machen
Ich selbst kaufe lieber im Käseladen in einer verwinkelten Gasse als im Supermarkt (Ausnahmen erlaubt). Die liebenswürdige Käse-Aficionada dort hat es im Blut, wann genau welcher ihrer duftenden Goudalaibe im alten Steinkeller,
den sie extra dafür angemietet hat, reif genug ist für den optimalen Verzehr, wann die Rinde
eines alten Pecorinos frisch gebürstet werden muss und wann es Zeit wird, den
Ziegenkäse zu wenden. Sie strahlt die Liebe zum Käse zum Greifen aus und
motiviert mich so ganz nebenbei, immer ein Stück mehr zu kaufen als mein Ein-Personen-Haushalt
verkraften kann. Aber ich tue mein Bestes, denn isch liebe Fromasch... Auf ihrem Blog bindet sie mit aktuellen Infos aus ihrem Käse-Alltag ihre Leser resp. Kunden an ihr Geschäft.
Was macht einen Blog
zum Knaller?
Sie merken
schon – Sich in die Blogosphäre einzureihen macht Sinn, vorausgesetzt - man hat etwas zu sagen. UND – man
tut es mit Leidenschaft und Herzblut. Im Klartext: Dahinter muss weniger ein
kluger, soll heißen: marketingerfahrener Kopf stecken, sondern jemand, der für
seine Sache „brennt“. Das sind ja wohl auch die besten Unternehmer, na
ja ... meistens.
Leider fühlen sich
Unternehmensblogs oft wie aus der Retorte an. Sie bedienen zwar die
unternehmensrelevanten Inhalte, werden aber in der Regel aus der
Unternehmenssicht geschrieben und die ist – ächz,
gähn.. - langweilig für den Konsumenten. Zumal diese Sicht oft mit kleinen
Wink-Elementen versehen ist, mit denen der Leser dem Unternehmen zujubeln soll.
Natürlich heißt das nicht, dass ein Blog ein ausschließliches
Entertainment-Tool ist und natürlich bietet nicht jede
Unternehmensmaterie ständig Reibungsflächen für Spannung, Sensation und Zündstoff. Dennoch ist es
einem professionellen Textmenschen möglich, auch eher trockene und
sachbezogene oder auf komplexe und heikle Sachverhalte verweisende Inhalte in
frischem und attraktivem Duktus an Frau und Mann zu bringen.
Was spricht für einen Unternehmensblog?
Schlägt man kleineren und mittleren Unternehmen ein eigenes Blog vor, kommt eine Reihe von Abwehr-Argumenten:
- Dafür haben wir keine Kapazitäten. Verkauf ist wichtiger.
- Ich weiß gar nicht, was man über uns schreiben sollte.
- Unsere Kunden finden uns schon - früher oder später - wenn sie lange genug suchen (Hääh?)
- Die Leute werden doch eh von Informationen und Medien überflutet.
- Wie ist denn das Kosten-Nutzen-Verhältnis?
- Wer soll'n dat lesen? Wir nehmen uns nicht so wichtig und bleiben lieber im Hintergrund.
Natürlich muss dem Blog ein festes Zeitvolumen eingeräumt werden, denn der
regelmäßige Vogel frisst den Wurm. Ein fähiger Mitarbeiter oder der Chef resp. die Geschäftsinhaberin selbst muss dafür die
Verantwortung übernehmen. Natürlich braucht es eine gewisse Zeit, bis der Blog sich eingenistet hat, und es kann etwas frustrierend sein, wenn sich Kommentare und Zugriffszahlen lange Zeit auf eher niedrigem Pegel bewegen. Dranbleiben! Denn mit der Zeit
wächst auch der eigene Appetit – und das kommt rüber!
Ein Blog lohnt sich
allemal mehr als die 100. Anzeige im Wochenblatt
- Der Dialog mit den Zielgruppen ist ungleich lebendiger als er auf einer statischen Website sein könnte.
- Die Netz-Sichtbarkeit wird deutlich erhöht. Der Faktor Aktualität bringt SEO- und Ranking-Punkte.
- Auf unaufdringliche Weise werden Produktneuheiten, Entwicklungen, Projekte, Sonderaktionen, Events u.a. mit Charme kommuniziert, die Nachfrage angefacht.
- Konsumenten stoßen auf das Blog genau dann, wenn sie ein echtes Interesse an den Unternehmensthemen oder Angeboten haben.
- Die den Blog tragenden Personen - ob Chef oder Mitarbeiter - werden zu "Corporate Personalitys"- Unternehmensblogs als vertrauensbildende Maßnahme.
- Gerade für inhabergeführte und Familienunternehmen ist ein Blog eine kostengünstige und zeitgemäße Art, das Firmenprofil zu einer Marke (auch beim Mitarbeiter und im lokalen Umfeld) zu schärfen. PR begin at home!
Übrigens - Sich helfen lassen ist keine Schande J
Natürlich – ein wenig Unterstützung, gerade in der Anfangsphase muss
sein. Durch Profis. Die beraten zu Konzept, Aufbau, Einrichtung, Themenplanung,
Bildbearbeitung, sprachlicher Gestaltung. Die übernehmen auf Wunsch auch
während der Blog-Laufzeit das Content Management – soll heißen: erstellen in Abstimmung mit dem Unternehmen
Blogposts, die in Tonalität und Sprachduktus den Unternehmensstil spiegeln. Denn eines ist klar: Der Blogauftritt muss mit den anderen Unternehmensäußerungen konform gehen.
Authentischer und überzeugender – könnte man entgegenhalten – sei es wenn die eigenen Leute für sich selbst sprächen. Sicherlich. Aber ein Textprofi mit Sprachbegabung (muss man das extra erwähnen?- ja, leider schon) kann sich so tief einbringen und einfühlen, dass diese Authentizität nicht verloren geht, gleichzeitig aber Zielgruppen- und SEO-Strategie und Textsicherheit gewährleistet sind.
Authentischer und überzeugender – könnte man entgegenhalten – sei es wenn die eigenen Leute für sich selbst sprächen. Sicherlich. Aber ein Textprofi mit Sprachbegabung (muss man das extra erwähnen?- ja, leider schon) kann sich so tief einbringen und einfühlen, dass diese Authentizität nicht verloren geht, gleichzeitig aber Zielgruppen- und SEO-Strategie und Textsicherheit gewährleistet sind.
Nur zu! Wird schon ins Schwarze treffen ;-)
* Hinweis: Der Duden erlaubt beides - der oder das Blog, der besseren Lesbarkeit wird hier der männliche Artikel verwendet. Oder mal dies, mal das .. ;-)
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