Sonntag, 29. September 2013

Sonntagsthema: Die Informations-Blase





Sie schlüpfen aus allen Kuckucks- und Straßeneiern, die selbst ernannten Experten für dies und das. Fast täglich locken Einladungen in Webinare, in denen mir gesagt wird, ich solle mir ein „passives Einkommen“ aufbauen. Mit einem Produkt, das keiner braucht, aber jeder will. Ein Buch zu schreiben, sei doch kinderleicht – einfach ein Nischenthema gesucht – und der Ratgeber für „Rauhhaardackelbesitzer in Süditalien“ oder „Linkshändige Golfspieler in Alaska“ ist schon fast lesefertig. (Ach ja?!) Bestsellerverdächtig sei auch „Wohin mit den Pfunden? - Ratgeber für gerade geschiedene kinderlose blonde Frauen über 40, die schon alles versucht haben und der Verzweiflung nahe sind“.

Wohl gemerkt, Ratgeberartikel, how-to-eBooks und Sachbücher sind prima! Wenn jemand was zu sagen und zu geben hat .. Im Informations-Hype der Jetztzeit hat sich aber eine Informationsblase gebildet die auch mal platzen könnte. (Wir erinnern uns kurz an 2008 und hoffen, dass dieses Datum kein Revival hat, auch wenn die Wahrscheinlichkeit dafür spricht). Im Überfluss an Daten und Informationen auf die wir immer umfassender Zugriff haben fällt es enorm schwer zwischen Wissen, Halb- und Viertelwissen zu unterschieden. Heiße Luft erkennt man allerdings meist rasch! Und Wissen, das den Tag nicht überlebt.

Selektion heißt das Zauberwort.

Die Kunst Erbsen zu lesen. Wenn jeder unglaublich viel, aber letztlich nicht viel Substanzielles weiß, was wird dann aus diesem Planeten?  Früher - in der internetlosen Zeit - holte man sich seine Informationen aus Bibliotheken, Nachschlagewerken, Archiven, Museen, Publikationen, Fachgesprächen (ja, man sprach noch miteinander), Vorträgen, Lesungen, Messen, Interviews mit fundierten Fachleuten, die sich bei der Fachwelt einen Namen gemacht hatten. Aus Buchhandlungen, Fachbüchern, Peergroups, Verbänden und Interessengruppen, Printmedien, aus dem Radio, sogar aus dem Fernsehen, in der sinnvollen Vernetzung mit Leuten, die ihr Handwerk verstanden – allesamt Wissensquellen. - Für einfache Themen und Gemüter schon mal aus der Rubrik „Fragen Sie Dr. Brinkmann“. Gut – so direkt und zeitnah konnte das natürlich nicht geschehen, aber es schien ja auch zu funktionieren. Die Welt drehte sich weiter.

Ganz schön Old School, sagen Sie? Ja, stimmt. Und auch wieder nicht. Ich bin manchmal etwas altmodisch. Und ich habe nicht vor, allzu viel daran zu ändern.



Samstag, 28. September 2013

Immer länger Jugendlicher?


Heißt erwachsen tatsächlich „reif für's Leben“?

Früher konnte es jungen Leuten nicht schnell genug gehen, erst mit 21, dann mit 18 wurden sie für reif genug gehalten, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Sie dürfen nun Auto fahren, Verträge abschließen, heiraten, sind geschäftsfähig ... Eine Studie * brachte es jetzt an den Tag: Das menschliche Gehirn ist erst mit 25 Jahren leidlich ausgereift (manche schaffen es nie;-)) und der Mensch benötigt diese Jahre dringend für seine biologisch-physiologische, mentale, psychisch-emotionale, politische, philosophisch-soziologische Entwicklung.  Das Strafrecht beherzigt dies zum Teil bereits. Bei Straftaten von Heranwachsenden zwischen 18 und 21 wird geprüft, ob der Entwicklungsgrad eines Erwachsenen tatsächlich vorhanden ist oder ob das Jugendstrafrecht in Ansatz gebracht wird.

Ist 25 wirklich das neue 18?

Junge Leute scheinen dies selbst intuitiv wahrzunehmen. Sie wünschen sich nach dem Abitur oder Abschluss ein, zwei Jahre Auszeit, um die Zeit der Adoleszenz auszudehnen und die Chancen dieser Welt nach Möglichkeit auszuloten. Zeit genug haben sie ja (hypothetisch gesehen), denn die allgemeine Lebenserwartung ist in den letzten 20 Jahren dramatisch angestiegen. Ein heute geborenes Mädchen darf sich auf 90 Lebensjahre und mehr freuen. Ein Jahr später das Studium abzuschließen oder sich für einen Beruf zu entscheiden ist also nicht wirklich von Belang. Klar, dass da auch andere Gründe mitschwingen – Unsicherheit, Angst lässt viele im kuscheligen Nest der Familie verweilen, obwohl sie eigentlich schon „fliegen“ könnten oder die Verwirrung, die eine überkomplexe Welt verursacht. Aber sind das nicht auch irgendwie Symptome von fehlender Reife? Denn Ängste gehören zum menschlichen Dasein und verlangen, dass man sich ihnen stellt.

Gebt ihnen Reifezeit!

Der moderne Erwachsene bildete sich im Mittelalter heraus. Vorher gab es zwar bereits dezidierte Altersabstufungen. Doch erinnern wir uns, dass bis ins späte Mittelalter nicht selten Kinder verheiratet wurden oder den Thron besteigen durften oder dass etwa das höfische Frankreich des 17. Jahrhunderts Dreijährigen gegenüber ein Sexualverständnis pflegte das wir heute als unsittlich erachten. Menschen alterten schneller und wurden früher erwachsen – weil ihre Zeitspanne, besonders von Frauen, deutlich begrenzter war.

Also – alles zurück auf 25? - Was meinen Sie?


* Quelle: http://www.spiegel.de/gesundheit/psychologie/erwachsen-erst-mit-25-statt-mit-18-laut-psychologen-a-924644.html#ref=nl-dertag


Donnerstag, 26. September 2013

So ein liebes Tierchen!

Tierliebe ist schön. Haustiere sind auch schön. Können Freude machen. Aber sind Tiger als Haustiere schön? Kommt auf den Versuch an! Sie machen brav Männchen, so lange, bis im Tiger das Raubtier erwacht - http://www.spiegel.de/panorama/familie-in-brasilien-lebt-mit-sieben-tigern-zusammen-a-924465.html#ref=nl-dertag

Mittwoch, 25. September 2013

Was macht authentisch?



Faszinierendes Storytelling

Authentizität verschafft Vertrauen. Menschen mit einer starken inneren Haltung wirken authentisch. Sie machen nicht jeden Hype mit und verbiegen sich nicht wegen einer kurzfristig lockenden Chimäre. Mainstream sagt ihnen nichts. Ihr inneres Potenzial geht mit der Wirkung, die sie ausstrahlen, überein. Das macht sie anziehend und erfolgreich. Auch Unternehmen müssen authentisch wirken, wenn sie eine nach außen wirksame Identität entwickeln wollen. Natürlich nicht durch Werbebotschaften, vielmehr durch die Story, die in ihnen schlummert. Wach küssen! Die Macht von Geschichten, die in unserem Kopf ein Feuerwerk an Bildern, Fantasien und Visionen entfachen, ist der Anker, den emotional unterfütterte Unternehmensbotschaften setzen. Vorausgesetzt: Sie sind stimmig und passen dem Unternehmen wie ein Handschuh aus Saffianleder.

Geschichten schreiben lassen, unter die Leute bringen - und schauen was passiert!


Sonntag, 22. September 2013

Sonntagsthema: Die Kunst Nein zu sagen

Vielleicht gehören Sie zu den Menschen, die von anderen gerne um einen Gefallen gebeten werden? Sei es im persönlichen Umfeld - die Kokospalmen auf Klaus' Dachterrasse gießen, solange dieser 4 Wochen Amazonas-Trekking macht. Aber es ist Hochsommer und Klaus hängt sehr an die lieben Pflänzchen.  Oder im Beruf - Kollege Manfred H. muss zum dritten Mal in Folge "früher weg" und Sie hängen wieder mal eine Überstunde an, um dessen liegengebliebene Bestellungen rauszuschicken - Alles ganz harmlos? Aber wenn  es sich herumgesprochen hat, dass Sie gerne mal aushelfen, könnte es bald sein, dass Sie zu Ihren eigenen Dingen nicht mehr kommen.

Nett und hilfsbereit zu sein, ist prima, aber man sollte dabei nicht die eigenen Babies opfern! Sagen Sie ungern Nein? Dann hilft Ihnen dies vielleicht weiter*:

Top 1)
Nein sagen: "Sorry, ich bin gerade selbst sehr beschäftigt". Basta. Sie müssen sich NICHT rechtfertigen.

Top 2)
Jemanden anderen vorschlagen, von dem man annehmen kann, dass er nicht so beschäftigt ist und helfen könnte.

Top 3)
Falls Sie immer ein bisschen schnell "Ja, gerne!" sagen, eine Bedenkzeit einbauen. "Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich dafür Zeit haben werde, aber ich werde Ihnen in einer Stunde, in einem Tag, in einem Monat Bescheid geben!" Das lässt Ihnen die Freiheit nachzudenken.

Top 4)
Ist es ein Bittsteller, dessen Anfrage man schlichtweg nicht ablehnen kann (Chef), handeln Sie sich mehr Zeitvorrat aus oder verpflichten Sie sich nur für einen Teil der Aufgabe. Das ist kein Gesichtsverlust und gibt Ihnen Spielraum.

Aber wie verhalten wir uns, wenn wir zu uns selbst "Nein" sagen müssen?

Gesetzt den Fall, Sie nehmen sich vor, am morgigen Montag vormittag als allererstes die leidige Buchhaltung zu erledigen, damit Sie von dieser Last befreit locker in die Woche starten und sich netteren Aufgaben zuwenden können? - Aber die Versuchung, schnell mal die Mails zu checken, das dort vorgeschlagene Video anzugucken, die Nachrichtenportale abzugrasen oder den witzigen Magazinbeitrag zu lesen ist groß. Dann kann passieren, dass der Nachmittag bereits in den Feierabend übergeht und die Buchhaltung .. Sie ahnen es. Zwei Tipps:

Top 1)
Belohnen Sie sich, wenn Sie morgen vormittag die lästige Buchhaltung als allererstes erledigt haben - womit bleibt Ihnen überlassen. Aber es muss ein starker Anreiz sein. Am besten lassen Sie die für Sie attraktive Belohnung von einer anderen Person verwalten.

Top 2)
Wenn Sie merken, dass die Buchhaltung den Kürzeren ziehen könnte, beginnen Sie mit einer Beschäftigung, die Sie noch weniger gerne erledigen als Buchhaltung - das Abflussrohr reinigen oder die Garage schrubben - dann wird das Spiel mit den Zahlen für Sie urplötzlich einen ganz eigenen Charme entwickeln und Sie flüchten an den Schreibtisch ..

* Weitere Tipps bei Jürgen Wolff, Brainstorming. (Newsletter beziehbar über  <j4london@aol.com>)

Samstag, 21. September 2013

Alles auf Start - Home, Heimat oder was?


Oft höre ich: „Schreiben Sie uns doch einen kurzen Startseiten-Text. Da sollte natürlich alles drin sein Aber wie gesagt – kurz, denn - wer liest schon noch .." Dann antworte ich, dass der Startseitentext nur unbedeutend weniger Aufwand macht als die ganze Website. Die Startseite enthält die Quintessenz und das bedeutet: Einlesen, recherchieren, reflektieren. Die Gesamtheit im Blick haben. Die Kernaussage formulieren. Konzipieren. Subsumieren. Strategie entwickeln. Schreiben. Überarbeiten. Endredigieren. - Das volle Programm. Klar, angeblich kommen 80 Prozent der User auf Unterseiten an. Aber früher oder später klicken sie auf die Startseite. Und dort sollte das stehen, was sie am meisten interessiert: Bin ich hier richtig? Soll heißen: Wird hier mein Problem gelöst oder nur heiße Luft abgeblasen? Wie komme ich rasch in Kontakt? Welchen Benefit erhalten ich? - Immer daran denken: Auf der Startseite aus der Sicht der User denken! Und die Suchmaschinen nicht vergessen. (Dazu demnächst).

Sonntag, 15. September 2013

Sonntagsthema: Öfters mal ne Auszeit!

Kennen Sie das noch selbst oder vom Hörensagen? Bis in die 1990er Jahre hinein war der stereotype Satz in deutschen Familien, wenn der Nachwuchs die Eltern mit unkonventionellem Verhalten oder unbotmäßigem Widerspruch nervte: "Leiste du erst mal was!" oder auch "So lange du deine Füße unter meinen Tisch ..!", was aufs Gleiche herauskam. Nämlich: Das Postulat, sich seine Position in der Gesellschaft und das Recht sich so zu benehmen wie man es selbst für angemessen hielt mit Leistung zu erkaufen. Das klang nach harter Arbeit, was es in der Regel dann auch war. Schuften als Existenzberechtigung? - Heute ist Leistung mit anderen Konnotationen verbunden: Leistung ist auch Lust, Ansporn, ein Vehikel, über das wir uns in gewissem Sinne auch definieren und Leistung erlaubt es (in der Regel) sich etwas leisten zu können. Wie viel? Der eine braucht mehr, der andere weniger. Nicht jeder hat Lust, sich ständig auf der Überholspur zu bewegen, sondern genießt es, auch mal auf den Standstreifen zu pausieren, bis er sich wieder in den fließenden Verkehr einfädelt. Eine Auszeit nehmen - das muss nicht zwingend ein offizielles Sabbatical sein, das ist ja auch schon wieder eine Art Leistung.

Die Alternative: Kleine Auszeiten. Sie helfen sich neu zu zentrieren und die Dinge in sich selbst ins Lot zu bringen. Öfters mal ne Auszeit und dafür auf die 3-Wochen-Kreuzfahrt oder den Abenteuerurlaub in den Rockys verzichten. Kleine Fluchten klären Kopf und Seele. Zum Beispiel in eine der vielen Ecken des Landes, an denen sich die Touristen nicht knubbeln. In der Rhön gibt es einen Landschaftspunkt, an dem Hessen, Bayern resp. Unterfranken und Thüringen zusammenstoßen. Da sind Schafe, grüne Weiden, rauschende Wälder, weite Blicke, sanfte Kuppen, die angeblich beste Luft Deutschlands und Bäckereien, die noch wissen wie man echten Sauerteig anrührt. Aus diesem backen sie dann 3 verschiedene Brote, eines pur, eines mit Kümmel und Anis, eines mit Walnüssen. Basta. Man genießt Regionales aus artgerechter Tierhaltung und ökologischem Anbau und Köstliches von den Weinbergen Mainfrankens, hält die Nase in den Wind und freut sich wenn über der Wasserkuppe Segelflieger ihre Bahnen ziehen. Langweilig? Ja, gewissermaßen. Lange Weile haben ist die beste Relax-Methode, die ich kenne.

Donnerstag, 12. September 2013

Die Wahl ist gelaufen!

Heute mal ein bisschen Klatsch - wen halten Sie für die deutschen Politiker mit dem höchsten Sex-Appeal? Grün und Links müssen sie sein. Schauen Sie hier : http://www.mmnews.de/index.php/politik/13954-wagenknecht-trittin-sexy

Mittwoch, 11. September 2013

Apple - Immer für eine Überraschung gut

Apple demonstriert Markentreue, verzichtet aber auf enorme Marktanteile in Asien: http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/guenstigeres-modell-iphone-c-apple-will-luxus-bleiben-1.1767681. Wie sehen Sie das?


Dienstag, 10. September 2013

Auf geht's zum Oktoberfest!

Ab dem 21.9. geht's in München wieder zur Sache: Wenn Sie jetzt noch auf der Suche nach dem garantiert geschmackigen Dirndl sind, schauen Sie mal hier: Karl Lagerfeld hat zugeschlagen. http://luxus.welt.de/fashion/trends/extravagante-dirndl-fuer-die-wiesn. Schnell bestellen - ?

Doch auch die übrigen Dirndl, die auf luxus.welt.de vorgestellt werden, haben ihren besonderen Charme, der nicht zuletzt im Preis liegt. Dabei geht's ja auf der Wies'n nicht immer nur nach Schönheit, wenn die Zelt-Türsteher Gesichtskontrolle machen, aber einen Schnappschuss in der Klatschspalte des führenden Boulevardblattes lässt sich frau auch mal 3.000-4.000 Euro kosten - für ein Gewand, das frau vermutlich nur einmal trägt. - Oans, zoa, g'suffa!




Montag, 9. September 2013

Sieht so die Zukunft des Films aus?

Die digitalisierte Welt in szenischer Überhöhung: http://www.zeit.de/kultur/film/2013-09/iv-ari-folman-congress

Sonntag, 8. September 2013

Das Google Adword Tool hat ausgedient - es lebe der Adword Planner

Nicht nur für die Planung von Google Anzeigen war er bislang ein Seismograph, auch für SEO-Texte zog man ihn zu Rate. Wobei immer ein wenig unkalkulierbar blieb, inwieweit das Adword Tool auch für die Keyword-Positionierung in SEO-Text anwendbar war, denn geschaffen war er für die Werbekunden. 

Jetzt ist er in Rente geschickt worden, ab sofort gibt es den Google Adword Planner. Was ist neu?

Ein großer Vorzug gegenüber dem Vorgänger: Die Funktion, mit der man die Übereinstimmungsquote des gesuchten Begriffs mit den Ergebnissen einstellen konnte, war bislang nicht jedem schnell ersichtlich. Man konnte zwischen exakter, weitgehender und Wortgruppen-Übereinstimmung einstellen, aber die vorgegebene Standardeinstellung war "weitgehend". Nun ist die Sache klar: Nur noch eine "exakte Übereinstimmung" wird angezeigt - und das kann im Einzelfall erheblich Geld sparen! 

Aus Textersicht ist das Keyword natürlich eine Größe mit der man rechnen muss. Aber die frühere Unsitte der inflationären Keyword-Häufung in Webtexten sollte der Vergangenheit angehören. Ein Text, der konzeptionell angelegt ist, sauber recherchiert, inhaltlich fundiert, reich an Infos, prägnant formuliert und auf die (geschätzte) Emotionalität der Zielgruppe hin geschrieben ist, sich dabei im relevanten Kontext bewegt, beinhaltet automatisch die Keywords, die Leser und potenzielle Kunden anziehen. Natürlich darf man die Schlüsselbegriffe nicht aus den Augen verlieren. Empfehlenswert ist auch  Schwerpunktbegriffe strategisch mit Synonymen alternieren zu lassen und mit einer interessanten Vielfalt für Komplexität zu sorgen. 

Stellt man sich aber vorab folgende Fragen: Was ist das Ziel des Textes? Wenn will ich ansprechen? Welche Bedürfnisse und Erwartungen hat der Zielleser und wie kann ich diese befriedigen, damit er hohen Nutzen daraus zieht? Welche Botschaft positioniert den Text am besten? Welche Tonalität erwartet mein Zielleser und welche Informationen kann er schnell, verständlich und komfortabel abholen? - dann klappt's auch mit den Keywords. 

Weitere Neuerungen des Google Keyword Planneres gegenüber dem bisherigen Keyword Tool: Suchergebnisse ermittelt das Tool nun für alle Endgeräte (Computer, Laptop, Tablet, Smartphone),  formale Spaltenveränderungen sollen für mehr Übersichtlichkeit sorgen.

Hier duftet's nach Pastetchen ..

Mit dem Vollmond kam der Regen. Was könnte man an einem solchen Sonntag Besseres tun als etwas Leckeres in den Ofen zu schieben? Bouchée à la reine - Königin-Pastetchen waren das Must auf den Festtafeln der 1950er und 1960er Jahre. Sie haben auch heute noch ihre Fans. Ganz zu Recht, aber der Blätterteig ist vielen einfach zu mächtig als Entrée zu einem dreigängigen Menü. Alternative: Hauchdünnen Filo-Teil verwenden und dem Innenleben nicht zu viel Sahne gönnen. Ein guter Sherry klärt

Samstag, 7. September 2013

Öfters mal ent-schleunigen!




Wellness hat Inflation. Es gibt Wellnessmassagen für Babys, Wellnesskekse für Dackel und Wellnessberater für die, die alles haben außer guter Laune. Gleichzeitig lieben wir Multitasking. Auf dem Smartphone tippen und dabei einen Vortrag hören, einem Podcast lauschen und gleichzeitig einen Aufsatz schreiben, telefonieren und nach virtuellen Moorhühner jagen - viele junge Leute tun dies. Mütter konnten das schon lange, nur hieß das Haushalt. 

Uns scheint die Zeit durch die Finger zu rinnen, aber es gibt keine Zeit, die abrinnt, nur Zeit, die wir nutzen oder vergeuden. Je älter wir werden, desto schneller scheint sie zu vergehen. Das liegt daran, dass wir mit zunehmenden Jahren einfach schon so viel davon hatten - von allem? Ist langsamer zu leben der neue Wellness-Luxus?

Bei der Erfindung der Eisenbahn ging neben Erstaunen auch ein Aufschrei durchs Land. Eine Geschwindigkeit über 30 Stundenkilometer stand im Verdacht, bei den Fahrgästen Gehirnerweichung nach sich zu ziehen. Seitdem musste die Menschheit immer schneller werden und ihr Selbstwertgefühl nach einer sich stetig steigernden Anerkennungsquote orientieren, die nie ganz ausreicht, weil die eigene Leistung ständig von anderen überboten wird. Erwiesen und durch Beispiele belegt aber ist, dass echte Leistung nur dann erreicht wird, wenn jemand an bestimmten Wertvorstellungen festhält und weiß, was ihm wirklich wichtig ist.

Einfach mal Fünfe gerade sein lassen ..

Heute scheint uns dieses Gefühl verloren zu gehen, unsere eigene innere Logik und intuitive Selbstwahrnehmung sind vielfach nicht mehr der Kompass unseres Denkens und Handelns. Zeit war in allen Zeiten kostbar, aber nie so gefährdet wie heute. Eigentlich hätte sie in früheren Epochen als viel kostbarer empfunden werden müssen, da die Lebenserwartung niedrig war. Aber das war niemandem bewusst. Alles ist relativ. Wenn in der Antike ein 45-jähriger als würdiger Senior geachtet wurde, ist es heute ein 80-Jähriger. 

Ein Paradox: Gerade die durch Hochtechnologie geförderte Beschleunigung sollte uns mehr Zeit schenken für die wirklich wichtigen Dinge im Leben. Doch "Ich-Zeit" wird angeordnet und kontrolliert wie Arbeitszeit, Familienzeit auf ein Minimum beschränkt, Emotionen und Gefühle dürfen uns nicht zu viel Zeit rauben. Krisen werden als Manko angesehen, dabei sind sie auch ein Nährboden für Wachstum und Entwicklung.

Menschen fühlen sich am wohlsten, wenn sie sich Beschäftigungen widmen können, die sie mit ihrem Innersten eng verbinden, auf dessen Resultat sie Einfluss haben, wo sie sich selbstbestimmt fühlen können. Warum vergeuden wir also viel Zeit damit, uns von außen bewegen, berieseln, anregen und bestimmen zu lassen? Durch Fernsehen, hyperaktiven Freizeitmüll, Überhäufung von Pflichten, Kaufzwängen, die nicht wirklich und nur kurzzeitig befriedigen?

Einfach mal wieder den Aus-Knopf drücken, einige Stundenkilometer herunterschalten, das Tempo drosseln ohne Panik, dadurch die Kontrolle aus der Hand zu geben. Sich den Tag wie ein Praliné auf der Zunge zergehen lassen. Den Computer ausklicken, einen geschätzten Menschen anrufen und ihm Zeit schenken.Kleine Gesten wertschätzen. Augenblicke der Nähe. Sich der Dinge klar werden, die man um sich gehäuft hat - und entmotten, verkleinern, in wichtig/unwichtig sortieren, um das was dann noch Bestand hat endlich genießen zu können. 

Zeit im Überfluss - Wellness, die nix kostet.

Mittwoch, 4. September 2013

Warum sind Pressemitteilungen oft kontraproduktiv?



Viele Unternehmen setzen auf Unternehmenskommunikation. Gut so! Doch warum gibt es immer noch so viele Fehlpässe bei Online PR, Presseinformation und Unternehmensmitteilung? Warum klafft hier die Schere zwischen wirkungslos und nützlich so weit auseinander? Das geht auch anders, sagt Kommunikationsberaterin und Texterin Sigrid Jo Gruner (www.missword.de).

Zielführende Pressemitteilungen richten die Unternehmens-News auf die Bedeutung aus, die sie für den Empfänger haben

Klingt simpel und ist verständlich, aber nicht selbst-verständlich. Dabei genügt ein grundsätzlicher und bewusst vorgenommener Sichtwechsel. Immer noch werden Presseinformationen aus dem Wunsch heraus verfasst, die Unternehmensziele und Zwecke bestmöglich darzustellen. Oft in guter Absicht. Aber wirkungslos. „Egozentrierte Pressemitteilungen mit Botschaften, die den Empfänger nicht berühren, laufen ins Leere. Die Meldung selbst ist für ihn von untergeordneter Bedeutung. Viel mehr interessiert, wie relevant, wichtig, bedeutsam, nützlich und sinnvoll sie für ihn ist, welchen Informationsgehalt, Unterhaltungswert, welche Story oder Emotion sie ihm vermittelt, was er als Empfänger davon hat!“

Beherzigt man diese Sichtweise, entsteht ein völlig anderer Text. Die sympathische Folge: Der Leser fühlt sich in seinem Bedürfnis richtig gesehen und angenommen, gepampert und versorgt mit dem Versprechen einer Lösung - für sein Anliegen oder Problem. Damit hat er einen Fuß über die Schwelle gesetzt - der virtuellen Schwelle in der Eingangstür des Unternehmens respektive des Aussendenden.