Dienstag, 31. Dezember 2013

Neujahrswunsch: Weniger Verbot, mehr Verstand!

Über eine Viertel Million Verbote müssen wir deutsche mündige Bürger beachten - das schränkt die Freiheit des Einzelnen ganz hübsch ein. Sinnvolle sind dabei, aber auch äußerst unsinnige. Was treibt unsere Legislative an, uns so in Schranken zu weisen? Der SPIEGEL-Beitrag (http://www.spiegel.tv/filme/magazin-29122013-verboten) zeigt ein paar interessante Fälle (aha - Rauchmelder) - und weist die Hintergründe auf, die zu solchen Regelwerken führen. Lobbyismus heißt das Zauberwort.

Viel Rauch um nix?

Der Chef einer bundesweiten (und sicherlich öffentlich geförderten) Initiative zur Brandopfervermeidung durch frühzeitige Raucherkennung steht - man staune - gleichzeitig auch einem nicht unbedeutenden mittelständigen Unternehmen vor. Branche: Produktion von Rauchmeldern.

Mit der Tücke der Rauchmelder hatte wohl jeder schon einmal zu kämpfen, der derartige Teile an seine Zimmerdecken montieren musste. Sie fordern mehr Opfer beim Besteigen von wackeligen Stühlen oder morschen Leitern als Rauchbildung es tun könnte. Sie werden gerne mit lagerungsbedingt alten Batterien geliefert, die dann gezielt in der Nacht durch höchst nervige Geräusche fordern ausgewechselt zu werden. Da nicht zu erkennen ist, welche der 4 Batterien die schuldige ist, müssen alle erneuert werden. Auf Dauer ein teures Unterfangen.

Sie melden eifrig bei der ersten mäßigen Rauchentwicklung in der Eisenpfanne und ruhen nicht eher, bis die Feuerwehr mit Mann und Maus angerückt ist, um die Bratkartoffeln zu löschen. Der Feuerwehreinsatz wird in Rechnung gestellt. - Allerdings nicht der Rauchmelderindustrie, die sich an diesem Lobbying-Meisterstück eine goldene Nase verdient.

Ulkige Notiz am Rande:

Seit Einführung der Rauchmelder ist die Zahl der durch Rauch gestorbenen Menschen rapide gefallen - und zwar in den Bundesländern Berlin, Brandenburg, Sachsen. Überall dort wo diese bürgerregulierende Maßnahme nicht eingeführt wurde. - Aha! Ist es vielleicht doch so, dass eine fundierte, strategische und an die eigene Verantwortung appellierende Aufklärung ohne einzwängende und kostspielige Pflichtauflagen, die den mündigen Bürger nur trotzig machen müssen, die bessere Methode ist? - Für öffentliche Aufklärungskampagnen war in den 80er und 90er Jahren sehr viel mehr Geld vorhanden, auch und nicht zuletzt im Gesundheitsbereich (s. AIDS-Aufklärung). Wo fließt dieses Geld heute hin?

Merke: Man muss mit dem Menschen reden! (Und nicht nur mit den Lobbyisten) -  Dialog schlägt Kontrolle.

Montag, 30. Dezember 2013

Macht Döner schöner?

Nach all den feinen Leckereien an Weihnachten hat so mancher jetzt wieder einen richtigen Hipper auf was Deftiges, Simples, Verbotenes: Döner, Pizza und Spareribs. Wie der Döner-Genuss nicht zur Fettfalle wird, sagt uns dieser Beitrag:

http://www.schwaebische.de/politik/politik-aktuell_artikel,-Fast-Food-aufgeraeumt-Doener-_arid,5504058.html

Sonntag, 29. Dezember 2013

Sonntagsthema: Essen wie in der Steinzeit?




Varietas delectat – es lebe die Abwechslung.

Es scheint absurd: Unseren Vorfahren der Jungsteinzeit eröffnete sich eine reichhaltige Speisekammer und ihr Speisezettel war – außer in Dürrezeiten und in Zeiten des Klimawandels – ungleich artenreicher als unsere heutige Lebensmittelauswahl. Denn obwohl die Regale und TK-Truhen in den Supermärkten zu platzen drohen, greift der Durchschnittsesser in seiner alltäglichen Ernährung auf gerade mal 100 unterschiedliche Lebensmittel zurück. Ganz schön langweilig, oder? Und dabei hat Mutter Natur so reichlich vorgesorgt.

Dass sich der Jungsteinzeitmensch – bis zur Paläntologischen Revolution – trotz erschwerter Lebensbedingungen  eine viel gesündere und abwechslungsreichere Kost zuführte, behaupten nicht nur ausgewiesene Vertreter der Steinzeit-Diät (die im Grunde keine Diät, sondern eine Ernährungsumstellung ist). Die Jäger und Sammler vor Erfindung von Ackerbau und Viehzucht lebten ausschließlich, um sich auf ständiger Nahrungssuche am Leben zu erhalten. Was sich am Wegesrand als essbar erwies, wurde sofort verzehrt oder mitgeführt. Sie hatten auch einen ungleich höheren Kalorienbedarf durch ein Vielfaches an körperlicher Bewegung und pfundig viel wärmende Kalorien nötig, um ihre kalten Höhlen auszuhalten. Ihr Wildfleischkonsum soll groß gewesen sein. Forscher sprechen von 570 g pro Kopf/pro Tag.

Kraftquelle Protein

Ob das Jagdglück wirklich immer so viel einbrachte, darf allerdings bezweifelt werden. Jedoch von einem Mammut wurde alles verwertet, Innereien, Gekröse, alles, was essbar schien. Fell, Haut, Talg, Zähne, Knochen für Kleidung, Licht, Gerätschaften. Heute verschwinden die weniger edlen Teile eines Schlachtviehs im Tierfutter, da der Verbraucher sie ablehnt. Der Steinzeitmensch war aber gerade auf diese ganz instinktiv scharf (ungestützt von Studien :-)) wegen der darin enthaltenen Nähr- und Vitalstoffe (unverdaute Pflanzen).

Außerdem schöpfte er noch aus anderen bedeutenden Proteinquellen: Fisch und Getier aus Fluss, Meer und Bach und das vielfach auf dem Boden kriechende und in der Luft herumschwirrende Material an Insekten, Käfern, Würmern, Nagern, Lurchen, Schnecken, Wirbeltieren und anderem Krabbelzeug, was erwiesenermaßen eiweißreich ist. In Verbindung mit Kräutern, Nüssen, Wurzeln, Knollen, Pilzen, Beeren, Wildgemüsen, Fallobst, Blüten, Rinden tat sich ihm ein ziemlich reich gedeckter, wenn auch umkämpfter Tisch auf. 2000 verschiedene Lebensmittel hat er durchschnittlich für sich und sein Überleben genutzt. Sein deutlich besser ausgebildeter Instinkt verrieten ihm auch, welche er besser meiden sollte. 

Alte Lebensmittel vs. Industrialisiertes Futter

Brrhh – bei Insekten & Co schütteln wir uns, aber diese „vergessenen Lebensmittel“ kommen nach Ansicht der Ernährungs- und Paläo-Spezialistin Dr. Sabine Paul („Paläopower“, http://palaeo-power.de/) wieder hoch in Kurs. Auch Wildpflanzen (Brennesseln, Giersch, Gänseblümchen, Ringelblumen und Löwenzahn) legt sie uns ans einseitig ernährte Herz, alte Kulturpflanzen wie farbige Kartoffeln und schwarze Karotten, wild wachsende Pastinaken, Portulak, Wurzelpetersilie, Mangold.

Dass die Menschen der Altsteinzeit keine Milch, keinen weißen Zucker und keinen (oder kaum, denn gärendes Fallobst war natürlich auch alkoholhaltig) Alkohol oder andere Suchtmittel (Hanf ausgenommen) kannte, kein ausgemahlenes Mehl und daher auch kein Weißbrot, keine denaturierten Lebensmittel, keine Konservierungs-, Zusatz- und Fremdstoffe oder Nicht-Zutaten (dazu morgen mehr!), machte ihn offenbar pumperlgesund.

Die durchschnittliche Lebenserwartung war dennoch niedrig. Die hohe Säuglingssterblichkeit wirkt sich hier aus – und die Säbelzahntiger und Höhlenlöwen, die ebenfalls den ganzen Tag auf Beutesuche waren und zwischen Tier und Mensch keinen Unterschied machten. Vielleicht lag es auch ein Gutteil am gegenseitigen Beuteneid zwischen den Steinzeitmenschen, die zwischen recht und unrecht noch nicht unterschieden, sondern das Gesetz des Stärkeren walten ließen .. Ötzis Schicksal war sicherlich kein Einzelfall.

Die Gen-Falle

Verfechter der Paläo-Nahrung weisen darauf hin, dass unsere Gene seit gut 20.000 Jahren sich nur um ein knappes Prozentsatz verändert hätten, unsere Umwelt allerdings gewaltig. Der Steinzeitmensch war an seine Nahrung optimal angepasst. An die heutige Kost mussten wir uns in gewissen Maße auch anpassen, aber unsere Körper reagieren darauf nicht selten sauer – mit Zivilisationskrankheiten, Allergien, Unverträglichkeiten, durch Übersäuerung bedingten chronischen Krankheiten, degenerativen Erscheinungen, vielleicht auch psychischen oder neurologischen Veränderungen, wer weiß das schon.

Motto 2014

Was könnte daher der „gute Vorsatz“ für 2014 sein? Iss mehr Wurm, Schneck und Spinn’? In anderen Ethnien durchaus beliebte und gängige Lebensmittel.  Bei uns muss man da allerdings eine Menge Tabus knacken. Aber gut zu wissen, dass es diese Notreserven der Natur gibt! 

Na dann –  Waidmanns Heil!

Freitag, 27. Dezember 2013

Haltung bewahren!

vgl. http://www.theeuropean.de/alexander-goerlach/7775-wort-des-jahres-journalismus - Gegenstand des Journalismus - sagt ein Beitrag in "The European" - ist die Welt.

Ich möchte das nicht nur auf Journalisten anwenden, die - zwischen Nachricht und Kommentar hin und her gerissen - sich schließlich auf die häppchenweise zu konsumierende Nachrichtlichkeit beschränken. Wir alle brauchen eine Haltung, zur Welt, zu unserer Lebenssituation, zu den Dingen, die um uns und in der Distanz uns betreffend passieren. In einer globalen Welt kann sich niemand mehr ausklinken - früher oder später betrifft das, was irgendwo passiert, uns alle. Eine Haltung zu haben erfordert Reflexion, Mut, Konsequenz - Position beziehen. Anstrengend, aber notwendig zum Menschsein.

Donnerstag, 26. Dezember 2013

Große Gefühle leben .. Teil 2

Buch-Tipp:

Ja, ja, gerade in diesen Tagen haben wir alle es bis zum Halskragen gehört: Weihnachten ist das Fest der Liebe. Aber warum kriegen sich gerade jetzt Familien mit Wonne in die Wolle, gehen sich Eheleute an den Kragen? Da kommt eine Lektüre gerade recht: "Liebe, lebenslänglich." Das Fazit: Es gibt keine "normalen" Familien, jede ist auf ihre Art besonders und eigen, und machmal auch wunderlich.

http://www.spiegel.de/kultur/literatur/das-buch-von-ursula-von-arx-liebe-lebenslaenglich-a-940699.html

Große Gefühle leben..

.. wenn nicht heute, wann dann. Und selbst in der Werbung kommt das jetzt gar nicht kommerziell rüber. Schöne Story, die Apple uns da erzählt - gerade recht an den Feiertagen, an den gefühlsträchtigsten Tagen im Jahr. Allerdings nicht ganz ohne Risiko - man könnte diese heile Werbewelt ernst nehmen. Aber schöööön ist es doch.

Guckst du hier: http://www.horizont.net/aktuell/marketing/pages/protected/Merry-iPhone-Christmas-So-stellt-sich-Apple-perfekte-Weihnachten-vor_118348.html?utm_source=Newsflash&utm_medium=Newsletter

Dienstag, 24. Dezember 2013

Freuliche .. hicks .. freindliche .. ääh - greusliche .. nicht doch: Merry Weihnacht!

Zur Bescherung gibt's heute

 "Englischen Weihnachtspunsch!"

Und das geht so:

1 Zwei flache EL Zucker in Wasser mit einem Spritzer Gin auflösen.

2 Eine Flasche Weißwein, je zwei Tassen Ananas- und Orangensaft, (möglichst frisch gepresst, gut durchgesiebt), 1 Tasse Grapefruit- und 1/2 Tasse Limettensaft (ebenso frisch) mit dem Zuckerwasser in eine Bowlenschüssel geben, vermischen, kühl stellen.

3 Vor dem Servieren mit 1 L Ginger Ale aufgießen.

Merry Christmas & Cheerio, Miss Sophie!

Montag, 23. Dezember 2013

Aufgespießt: Pauls Fest Folge 2

Pauls Fest II



So geht's weiter mit Paule, der in seiner Dachwohnung auf Weihnachten wartet. Erinnern wir uns: Paul hat gerade die Paketbotin gefragt, ob sie auf ein Glas Grog hereinkommen wolle. Sie zögerte einen Moment, musterte ihn ausgiebig ..



... dann sagte sie gedehnt: „Ach Gott, warum nicht.“ 

Was Heisses braucht der Mensch im Winter: Grog oder Glühwein - das ist hier die Frage


Als sie gemeinsam in der abgewetzten Sitzgruppe saßen und den Grog schlürften, den Paul ordentlich stark gemachte hatte, fiel ihnen erst kein Gesprächsstoff ein. Paul räusperte sich und begann als erster: „Haben Sie denn Familie?“ - „Ach nee, dazu habe ich es nicht gebracht!“ - „Na ja, muss ja auch nicht, erspart einem vielleicht Ärger.“ Paul senkte den Kopf, beide schwiegen wieder. Paul rührte im Grogglas. Die Paketbotin hatte ihre Diensttasche abgelegt. Unter ihren Stiefeln begannen sich kleine Wasserpfützen auf dem Teppich zu bilden. Gerade an den abgetretenen Stellen. Im Raum war es jetzt mollig warm. Die Fenster beschlugen. Paul stand auf und stellte den Plattenspieler an. Auf dem Teller lag die einzige Platte mit Weihnachtsmusik, die er besaß. Sie war verkratzt, aber wenn man den Ton nicht zu laut stellte, klang sie noch ganz ordentlich. Kinderchor, Blechbläser, Tannenbaum. 


„Zu Hause hatten wir immer einen riesigen Weihnachtsbaum,“ fiel der Postbotin ein. - „Ach, und wo war denn das?“ - „Das werden Sie nicht kennen, das war in Thüringen, in der Nähe von Weimar, Winterstein.“ - „Wie? Sie kommen aus ..?“ Paul riss die Augen auf. „Aber ich doch auch.“ Die Postbotin setzte das Glas ab und sich kerzengerade hin. Ihre blauen Augen starrten Paul an. „Na, denn kennen Sie auch die Johanneskirche und das alte Schulhaus und den Marktplatz, wo immer die Weihnachtsbuden standen?“ -„Na klar. Als Kind bekam ich da Mutzenbrot.“ -„Mit Rosinen?“- „Mit Rosinen, Mandeln, Datteln und Orangeat.“ Beide guckten jetzt feierlich. Dazu jubilierte der Chor ganz passend: Oh du fröhliche. „Und den Pastor? Den ollen Schulze?“- „Na aber hallo, hat mich doch konfirmiert.“ Da packte die Postbotin Pauls Hände, die ganz rissig und rot waren, und sagte: „Also, ich bin die Lina.“ -„Paule.“ -„Na, wann hast du denn rübergemacht?“ Paul grübelte. „So mit 18. War erst am Theater, na ja, das mit der Schauspielerei hat nicht gereicht .. dann Inspizient .. als es mit den Augen immer schlechter wurde, Pförtner.“ Lina musterte ihn ausführlich. „Ich war von Anfang an bei der Post. Eigentlich wollte ich .., aber na ja, das is ja lange her ..“ Paul legte seine breiten Pfoten auf den Tisch und wischte ein paar imaginäre Krümel weg. Aus Linas Haarknoten löste sich eine Strähne. Ihre Wangen glühten. Ulkig, dachte Paul, sie hat ja kornblumenblaue Augen. Jetzt erinnerte er sich genau an die schüchterne, schmale Blonde, die im Konfirmandenunterricht in der Reihe vor ihm gesessen hatte.  




Dann saßen sie sich gegenüber und machten ganz zufriedene Gesichter. Paul zündete die Kerzen auf dem Tannenzweig an. Draußen wirbelten Flocken gegen das Fenster. Mit einem Mal stemmte er sich vom Sofa hoch. Man hörte ihn in der Küche klappern, dann kam er mit einem Teller voll Stollen zurück. „Kein Mutzenbrot, aber auch gut“, sagte er. Beide griffen zu und bissen ab. Staubzucker wehte über die Tischplatte, Teigkrumen bröselten. Paul hielt die Hand unter den Stollen und kaute vorsichtig. „Mit meinen Zähnen steht es nicht zum Besten.“ - „Na, und ich hab Rheuma. Kommt von der Zugluft im Postauto.“ – Nach einer Weile Schweigens lehnte Paul sich zurück und grinste breit: „Verrückte Sache, was?“ Lina nahm ein zweites Stück. Im Zimmer breitete sich Tannenduft aus.

Danach kochte Paul Kaffee. Genauso stark wie den Grog. Nach zwei Tassen fiel Lina ihr Postwagen ein: „Nun muss ich mal los, wird ja schon dämmrig.“ Der Kinderchor machte Pause. Paul begleitete sie zur Tür. Lina schulterte ihren Beutel, Paul half nach. „Komm doch mal wieder“, meinte er eher beiläufig. Seine Stimme klang jetzt ganz anders. „Klar, beim nächsten Paket.“ - „Na, damit ist jetzt wohl Schluss.“- „Man soll nie nie sagen!“, erklärte Lina streng und zwinkerte. - „Frohes Fest.“ Vom Treppenabsatz winkte er ihr nach. Gerade läuteten die Glocken zur Christmette. 

Paul brachte die Platte neu in Fahrt und ging ins Bad. Dort besah er sich im Spiegel, griente sich zu und schabte über seine Bartstoppeln. Dann kramte er das Rasierzeug aus dem Wandschrank. Eingeschäumt sah er aus wie der Nikolaus.

Ende


Bildnachweis:
Foto Stollen Pixabay, Congerdesign
Foto Glühwein: Stocksnap.io Revac Films & Phtography








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Sigrid Jo Gruner  unterstützt als "MissWord! Manufaktur für das wirksame Wort" Unternehmen und Selbstständige bei ihrer Positionierung und Unternehmenskommunikation. 

Schwerpunkte: PR- und Strategische Beratung, Personal Branding, Redaktion, Buchcoaching. Produkte: Premiumtext, Webkonzept und Content, PR- und Werbetext, Publikation, E-Book, Sachbuch & Corporate Book. 24 Jahre Selbstständigkeit, 30 Jahre Berufserfahrung.

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Sonntag, 22. Dezember 2013

Sonntagsthema: Fröhliche Weihnachten für Würstchen-Liebhaber

Wie kommt das Raucharoma ins Würstchen?

Weihnachten ist ja bekanntlich das Fest der Liebe, aber auch des Essens. Rituell gehandhabte Festmahl-Traditionen sind uns heilig. In der Weihnachtszeit steigt die Mordlust in den Augen der Köche und Gans, Karpfen, Schwein oder Hummer (je nach Geschmack und Geldbörse) geht es an den Kragen. Aber auch schlichte Genüsse stehen hoch im Kurs, hat man sie doch bereits als Kind vor der Bescherung gemümmelt: Würstchen mit Kartoffelsalat zum Beispiel - ein Gericht, das bei manchen Familien nur an diesem Tag auf den Tisch kommt. 

Eine knackige heiße Wurst ist was Feines, auch wenn sie mit der Wurst, die wir aus der Kindheit erinnern, nicht mehr identisch ist. Wurst aus dem Rauch - das war für unsere Großeltern Normalität - Entdeckt man heute den Begriff "Rauch" in der Zutatenliste einer industriell gefertigten Bockwurst, muss das nicht auf die Räucherkammer herkömmlichen Zuschnitts verweisen. Ja eher gar nicht! Es handelt sich hier um industriellen Flüssigrauch, der - auf den Knacker oder die Frankfurter gesprüht - das Aroma intensiviert, die Wurst haltbarer macht und dabei auch gegenüber dem traditionellen Räuchern einen Tick gesünder sein soll. Die Diskussion über Lebensmittelzusätze verwirrt. 

Auch dieser Beitrag macht stutzig:  http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/natuerliche-und-kuenstliche-zusatzstoffe-in-lebensmitteln-a-940351.html

Noch mehr zu Würstchen? hier:http://www.kochform.de/Fleisch-V-Aus-der-Wuerstlkueche.htm

Na, dann mutig hineingebissen, in's arme Würstchen!

Samstag, 21. Dezember 2013

Aufgespießt: Pauls Fest I


Season's Greetings

Eine kleine Geschichte mit Schluchz-Faktor ist im Advent immer angebracht. Diese ist schlicht und schmerzlos, wie im wirklichen Leben .. 


Pauls Fest  (Teil 1)



„Hoppla, kleines Fräulein“, Paul packte die schniefende Göre, die gerade dabei war, auf dem eisigen Kopfsteinpflaster auf die Nase zu fallen, noch rechtzeitig am Arm. „Pass auf, glatt heute“, brummte er. Schon eilte die Mutter herbei, um das Kind mit einem Klaps auf das Hinterteil und Paul mit einem empörten Blick zu strafen. Paul verdrückte sich. Sein Aussehen ließ Mütter mit Kindern gewöhnlich Umwege um ihn machen. Seit er seinen Pförtnerjob im Stadttheater verloren hatte, machte er mit sich nicht mehr viele Umstände. Nicht dass es ihm egal war, aber die Dinge entglitten ihm einfach mal. Paul richtete seine Brille, an der ein Bügel mit Leukoplast festgeklebt war und verdrückte sich. Er schniefte und klemmte die breiten Hände zurück in seine ausgebeulten Manteltaschen. An manchen Tagen umwehte ihn auch eine leichte Schnapsfahne. 

Paul und der Tannenzweig - auf dem Weg vom Stadtwald nachhause


Heute allerdings war Paul stocknüchtern. Gerade hatte er im Postamt ein Päckchen aufgegeben. Er hatte keine Familie und keine wirklichen Freunde, aber dennoch unternahm er Expeditionen ins weihnachtliche Gedränge des Kaufhauses, von denen er mit einer vollen Einkaufstüte zurückkehrte. Weil er jedes Jahr mehr darunter litt, an Weihnachten leer auszugehen, wollte er heuer auf Nummer Sicher gehen und schickte Weihnachtspäckchen an sich selbst. Die Wunschliste zu schreiben war ihm noch schwer gefallen, doch im Laufe der Adventswochen war er kühn geworden. Heute hatte er einen Schuhlöffel aus gutem Teakholz, eine rote Krawatte mit silbernen Querstreifen (vom Krabbeltisch, todschick, wie Paul fand), ein Fläschchen Haarwasser gegen Schuppen und die etwas in die Jahre gekommene Broschüre „Was kostet uns der Weltuntergang?“ bunt und glänzend verpackt auf den Weg gebracht. 

In seinem kleinen Wohnzimmer bullerte der Ofen. Paul war nicht verwöhnt. Eine bessere Wohnung kam nicht in Frage. Zufrieden mit sich selbst saß er auf dem speckigen Sofa und streckte seine Beine aus. Er freute sich richtig auf Weihnachten. Sogar einen dicken Tannenzweig hatte er aus dem Stadtwald geholt. Bei Nacht und Nebel. Er stellte sich vor, wie er die Päckchen am Heiligabend öffnen und das Geschenkpapier aufreißen würde. Drei waren schon eingetroffen. Um sich davor abzuhalten, sie bereits vor dem Fest anzurühren, hatte er sie im Schlafzimmerschrank versteckt, ganz oben hinter den alten Hüten, die Paul ohnehin nicht trug. Nur noch drei Tage. Paul sank nach hinten und döste ein. 

Am Nachmittag des Heiligabends, als Paul mit niemandem mehr rechnete, läutete es. Die Paketbotin – wie Paul in den späteren Fünfzigern - kam die Treppe hoch, ein Päckchen in der Hand, das letzte, wie Paul mutmaßte. Schneematsch klebte an ihren Stiefeln.  „Bin spät dran, noch ein paar Sendungen, dann kann ich auch Feierabend machen“, teilte sie ihm unaufgefordert mit. Paul war überrascht, er kannte sie nur ruppig und kurzangebunden. Das war für ihre Verhältnisse geradezu geschwätzig. „Kein Spaß, immer die fünf Treppen zu Ihnen herauf“, knurrte sie. Aha, wusste er‘s doch. Bloß jetzt nicht das Falsche sagen! „Ja, ja, hab auch so meine Probleme mit den Knien", entgegnete er vorsichtig. Die Postbotin hielt ihm das Formular zur Unterschrift unter die Nase. Mit der anderen Hand schnäuzte sie sich ausgiebig. „Erkältet?“ Paul wollte höflich sein. - Und sie: „Na ja, iss ja kein Wunder, bei dem Sauwetter.“ Sie war schon auf dem Treppenabsatz, als Paul hüstelte und nachschob: „Wie wär‘s mit ,nem schönen heißen Grog?“ Keine Ahnung, warum, ihm war einfach danach. Sie drehte sich um, musterte ihn und sagte:

Ja, was sagt die Paketbotin? Nimmt sie Pauls Einladung an? Und wenn ja, wo führt das hin? - Damit Sie heute nicht überfordert werden, kommt Teil II morgen! Bleiben Sie dran.

Bildnachweis:
Pixabay, Kaffee








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Mittwoch, 18. Dezember 2013

Mittwochssuppe: Maronen in die Suppe statt in die Gans!


Heute ist Mittwoch - heute gibt's ..

Esskastanien sind absolutes Winter Food. Wie wäre es, Maronen mal nicht in die Weihnachtsgans zu stopfen, sondern als Suppe auf den Tisch zu stellen?

Und zwar eine samtig-elegante Suppe, die sich vorzüglich für die Feiertage als Vorsuppe oder mit einem frischen Salat als harmonisierende Abendvesper nach einem üppigen Mittagsmahl eignet.

Weihnachtssüppchen: Maronen mit Salbei 

Frische Maronen vom Markt sollten sich schwer anfühlen, glatt und glänzend sein, keine Löcher aufweisen. Kreuzweise eingeritzt blanchieren und die Schale entfernen. Im Ofen rösten, in Salzwasser kochen oder gleich zu vorgekochten Maronen greifen.

Was brauchen wir?

3 EL feines Olivenöl, 20 g (möglichst franz. Gesalzene) Butter, 1 gehackte Zwiebel, 6 gehackte Salbeiblätter, 1 gehackte Knoblauchzehe, 1 l Gemüsebrühe, 400 gekochte, geschälte Esskastanien, 100 g Crème fraiche, Salz, frischer Pfeffer.

So geht’s!

1 Zwiebel in 1 EL Olivenöl und Butter glasig dünsten, Salbei und Knoblauch zufügen, kurz weiter dünsten.

2 Brühe angießen, den Großteil der Kastanien zufügen, würzen mit Salz und Pfeffer, 10 Minuten köcheln, ab und zu rühren. Restliche Maronen schnibbeln, zur Seite stellen.

3 Abgekühlte Suppe mit Mixer glatt pürieren. Zurück in die Kasserolle füllen, Sahne unterrühren. (Einen Schuss Medium Sherry - wer's mag)

4 Extra Salbeiblätter in 2 EL Olivenöl knusprig braten, abtropfen lassen, als Garnitur gemeinsam mit den Kastanienscheiben über die Suppe streuen. Reichlich frischen Pfeffer! Mit einigen Tropfen Olivenöl parfümieren.

Gelesen in: Hugh Fearnley Whittingstall, Täglich Vegetarisch, AT-Verlag.

Die schottische Variante: Maronensuppe mit Bier und Whisky

Maronen mit Lauchringen und Kartoffelwürfeln in Butter andünsten, mit dunklem Bier ablöschen, Gemüse mit Brühe bedecken. Gar köcheln. Sämig pürieren und abschmecken. Sahne einrühren, noch mal kurz aufkochen. Mit einem Sahnehäubchen und einem Schuss Whisky krönen.

Originalrezept in: Yvette van Boven: Home made Winter, Dumont.

Kleiner Steckbrief

Früher waren Maronen das Brot des „armen Mannes“, heute findet sich ihr Mehl wieder in Kuchen, Gnocchi, Polenta, Dessert. In Korsika braut man aus ihnen Bier.

Die nussig-süßen Bömbchen schleppen eine Menge Ballaststoffe und Stärke, aber wenig Kalorien mit sich. Zum Vergleich: 100 g Maronen = 192 Kalorien und 2 g Fett. 100 g Haselnüsse 644 kcal und 32 g Fett, Paranüsse: 670 kcal, 67 g Fett!  -  An heißen Maroni wärmte sich schon die bedauernswerte Mimi aus Puccinis „La Bohème“ die froststarren Finger. Ach nein, das war ja ein Muff! Na gut, aber sie hätte ...

Weihnachten kann kommen!