Sonntag, 27. Oktober 2013

Sonntagsthema: Dilemma Sommerzeit - Winterzeit




Na, bereits in der Winterzeit 2013 angekommen?

Als ich mir heute erlaubte, länger zu schlafen  - schließlich galt es gestern den kostbaren Samstagabend bis zur Neige auszukosten - mahnte mich beim Aufstehen der Wecker: 10.15 h – höchste Zeit, ich hab heute viel vor  (Leider nix Nettes – Buchhaltung!!). Beim Blick auf die Zeitanzeige des Telefons beruhigte sich mein Blutdruck – 9.15 h – eine Stunde gewonnen!  Das ist ein Gefühl wie vor dem Bankautomaten, wenn dieser 100 Euro ausspuckt. 

Ich hatte die Zeitumstellung vergessen.

Was man mir im Frühjahr nahm, bekam ich jetzt zurück. - Kritiker mahnen seit Jahren, man sollte diese seit 1980 gültige Regelung endgültig ad acta legen. Keine nennenswerten Vorteile seien zu berichten, nicht in der Energieverbrauchsdrosselung noch in der Arbeitseffizienz oder dem volkswirtschaftlichen Nutzen. Das Lebensgefühl allerdings steigt in den Sommermonaten an, die langen Abende treiben die Leute aus dem Haus und halten sie länger wach. Was allerdings nicht jeden gut tut – wer gewohnt ist, früher zu Bett zu gehen oder es muss, etwa gegen 21.30 h – bettet sein Haupt bei hellem Abendlicht auf das Kissen. Einschlaf- und Durchschlafstörungen und erhöhte Beschwerden bei Menschen mit organischen Malaisen sind die Folge dieser erzwungenen Umstellung des chronobiologischen Rhythmus, besser bekannt als die innere Uhr. Angeblich steigt die Herzinfarktrate in den Sommermonaten an. Zusammenhänge wurden erkannt.

Der Mensch wird offenbar viel stärker von seiner inneren Uhr gelenkt als wir es wahrhaben wollen. Vielen Menschen ist aber ein kontinuierlicher Tagesrhythmus abhanden gekommen. Glücklich sind die Leute, die tatsächlich jeden Tag zur gleichen Zeit aufstehen und abends – von kleinen Abweichungen abgesehen – in die Federn hüpfen. Ihr innerer Kompass kommt nicht zum Zittern und das hat rundherum nur positive Folgen.

Eine Anfrage der FDP-Fraktion an die Bundesregierung 2007, warum man die Zeitumstellung nicht abschaffe, wenn doch die negativen Folgen die positiven überstiegen, wurde beschieden: Man ändere dies nicht, solange es EU-weit Usus sei. Aha, also wieder mal die Zwangsnivellierung durch die EU. - Reicht es nicht, dass die Radieschen auf ein EU-Standard-Maß gezüchtet werden müssen?

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen