Na, bereits in der Winterzeit 2013 angekommen?
Als ich mir heute erlaubte, länger zu schlafen - schließlich galt es gestern den
kostbaren Samstagabend bis zur Neige auszukosten - mahnte mich beim Aufstehen der Wecker:
10.15 h – höchste Zeit, ich hab heute viel vor
(Leider nix Nettes – Buchhaltung!!). Beim Blick auf die Zeitanzeige des
Telefons beruhigte sich mein Blutdruck – 9.15 h – eine Stunde gewonnen! Das ist ein Gefühl wie vor dem Bankautomaten, wenn dieser 100 Euro ausspuckt.
Ich hatte die Zeitumstellung vergessen.
Was man mir im Frühjahr nahm, bekam ich jetzt zurück. - Kritiker mahnen seit Jahren, man sollte diese seit 1980 gültige Regelung
endgültig ad acta legen. Keine nennenswerten Vorteile seien zu berichten, nicht
in der Energieverbrauchsdrosselung noch in der Arbeitseffizienz oder dem
volkswirtschaftlichen Nutzen. Das Lebensgefühl allerdings steigt in den
Sommermonaten an, die langen Abende treiben die Leute aus dem Haus und
halten sie länger wach. Was allerdings nicht jeden gut tut – wer gewohnt ist,
früher zu Bett zu gehen oder es muss, etwa gegen 21.30 h – bettet sein Haupt
bei hellem Abendlicht auf das Kissen. Einschlaf- und Durchschlafstörungen und
erhöhte Beschwerden bei Menschen mit organischen Malaisen sind die Folge dieser
erzwungenen Umstellung des chronobiologischen Rhythmus, besser bekannt als die innere Uhr. Angeblich steigt die Herzinfarktrate in den Sommermonaten an. Zusammenhänge wurden erkannt.
Der Mensch wird offenbar viel stärker von seiner inneren Uhr gelenkt als
wir es wahrhaben wollen. Vielen Menschen ist aber ein kontinuierlicher Tagesrhythmus abhanden gekommen. Glücklich sind
die Leute, die tatsächlich jeden Tag zur gleichen Zeit aufstehen und abends – von
kleinen Abweichungen abgesehen – in die Federn hüpfen. Ihr innerer Kompass
kommt nicht zum Zittern und das hat rundherum nur positive Folgen.
Eine Anfrage der FDP-Fraktion an die Bundesregierung 2007, warum man die
Zeitumstellung nicht abschaffe, wenn doch die negativen Folgen die positiven
überstiegen, wurde beschieden: Man ändere dies nicht, solange es EU-weit Usus
sei. Aha, also wieder mal die Zwangsnivellierung durch die EU. - Reicht es nicht,
dass die Radieschen auf ein EU-Standard-Maß gezüchtet werden müssen?
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