Mittwoch, 10. September 2014

Die Mittwochssuppe: Nordischer Lauch mit Schinken-/Roggenbrotkrüstchen

Heute ist Mittwoch, heute gibt's Suppe!

Und zwar eine aus der nahrhaften Abteilung, die dennoch weder den Magen noch das Budget belastet. Ein feiner Abendsnack, den man mit allerlei kleinen Schweinereien noch individuell aufwerten kann. 

Nordische Lauchsuppe mit Roggenbrotwürfeln *


Wir benötigen:

1 Schalotte, etwas Rapsöl, 2 Knoblauchzehen, 1 TL Kardamompulver, dünne und sehr frische Lauchstangen (ca. 1 kg ungeputzt), 3 Lorbeerblätter, eine Handvoll frische Kresse, 1,5 L Gemüsefond, 2-4 Scheiben luftgetrockneten Ostseeschinken, 4 Scheiben Dinkel- oder Roggenvollkornbrot, Salz und Pfeffer (für Vegetarier ohne Schinken, dafür mit Frischkäsebällchen, für Veganer: pur)

Und so geht's:

1 Gehakte Schalotte und Knoblauch mit dem Kardamompulver in heißem Öl anschwitzen, 2-3 Minuten sanft dünsten, bis es duftet.

2 Fein geschnittenen Lauch und Lorbeer zufügen, mit der Gemüsebrühe aufwallen, 15 Minuten simmern lassen, würzen.

3 Brotwürfel mit fein gehackten Schinkenstreifen in einer fettarmen Pfanne rösten, die Suppe damit bestreuen, Kresse darüber, sofort servieren.

Anstatt Schinken kann man kleine Frischkäsebällchen auf der Suppe schmelzen lassen.

Diese Lauchsuppe kommt aus dem skandinavischen Raum, wo man gewöhnt ist, mit der Jahreszeit, dem Wetter und dem Ort zu kochen. Obwohl ein raues Klima vorherrscht, fasziniert die Fülle an Wild-Gemüsen, Wildkräutern, Ackergenüssen, all dem was in Wald und Forst zwischen Kiefern und Birken munter gedeiht.

Eine innovative nordische Cuisine kreiert seit etwa 10 Jahren Gerichte, die aus dem Sagenbuch oder Wikingerkochbuch entsprungen sein könnten: "Seetang und Seeigel mit Meeresknoblauch und Holundergelee". Oder vielleicht doch lieber "Schweinenacken mit gelben Beten, Wacholderzweig und Nesseln?" Intention ist, regionale Naturnahrungsmittel zur Jahreszeit mit dem zu kombinieren, das im selben Umfeld wächst: Also wenn Wild, dann mit Rinden, Pilzen, Waldkräutern, wilden Kroatzbeeren und Moos (ja, richtig gelesen!) oder Fisch mit Uferkräutern und Meerkohlfrüchten. Vorreiter für diese Küche sind die Starköche, die im Copenhagener "NOMA"** jeden Abend Erstaunliches leisten. Nicht ohne Grund gilt es als eines der besten Restaurants weltweit.



* Originalrezept in: Trina Hahnemann, Die leichte Küche Skandinaviens, Umschau-Verlag. Das Originalrezept kommt ohne Speck oder Käse aus und setzt auf reine Natur.

** Buchtipp: NOMA, René Redzepi, PHAIDON Verlag (leider hochpreisig)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen