„Fasse
dich kurz“ – stand vor grauer Urzeit, als Telefonleitungen rar waren,
in den gelben Kabäuschen der (damals noch zuständigen) Deutschen Post. Das
will ich gerne beherzigen, schon aus Zeitnot.
Aber
ein aktuelles Thema brennt mir doch auf den Nägeln: Die massiven Turbulenzen in
der deutschen Medienlandschaft können keinen kalt lassen, der sich der
gedruckten Nachricht der Meinungsmacher verbunden fühlt. Wenn es so stark im
Gebälk knistert (um einen weiteren
Gemeinplatz zu bemühen), muss man sich auch um das Fundament sorgen. Aber
auch nicht außer Acht lassen, dass Krisen etwas Klärendes, Reinigendes,
Wiederbelebendes haben. Soweit man diese auch bewusst annehmen kann als
regulierendes Element und Sprungbrett in neue (noch dunkle und daher
ängstigende) Gewässer.
Heißt
es in der Marktwirtschaft nicht „Der Markt regelt sich selbst“ oder "Der Markt regelt alles"? (Allerdings habe ich auch schon "Der Markt regelt gar nichts!" gelesen. Kann man sich auf gar nichts mehr verlassen, nicht mal auf markige Merksprüche?) Denn darauf
könnte es doch hinauslaufen, oder? Der Tsunami, der gerade über die Leuchttürme der
Branche schwappt – und es steht zu befürchten, dass er noch weitere Flutwellen im
Gepäck hat - hat was von Flurbereinigung. Er nimmt mit, was sich nicht wehren
kann und hinterlässt erst mal – Schlacken. Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker
– die empfehlen dann gerne eine Fastenkur. Abstinenz. Und immer tüchtig
durchspülen. 3-4 L täglich (kein Rotwein)
Was passiert beim Fasten?
Im
gleichen Maß wie man immer „leerer“ wird, stellen sich (in der Regel) euphorische Momente ein.
Allerdings erst nach ein paar fordernden Tagen, in denen der angeblich
verschlackte und vergreiste Organismus ächzt und stöhnt – um sich dann einer
neuen Freiheit zu erfreuen. Die Freiheit bewusst zu verzichten und sich zu
enthalten lässt auf einer feinstofflichen Ebene Erkenntnisse gewinnen, die auch
die Kraft zu einem Neuanfang in sich tragen. Heißt es.
Dürfen
wir uns also den Prozess, der gerade bei den großen Namen der Medienbranche zu
beobachten ist, ebenso als einen entschlackenden Fastenvorgang vorstellen, bei
dem eine harte Remedur einen Neuanfang einläutet? Seien wir ehrlich – Haben die
deutschen Medien nicht jahrzehntelang auf einem hohen Niveau geklagt? Als es
sich noch in den Redaktionsstuben drängte, Gänge und Kantinen der
Rundfunkanstalten übervölkert waren und TV-Journalisten sich für die
Gipfelstürmer der Nation hielten? Heute erleben wir leider genau das Gegenteil.
Und Lamentieren hilft hier so wenig wie Wegsehen.
Genau
– Sie haben recht – das ist recht provokant und ketzerisch – und vielleicht
auch völlig falsch. Pfui! - Ach, sehen Sie es mir nach – das wollte ich schon
lange mal sein!
Schönen Sonntag!
Am besten in Gesellschaft einer identitätsstiftenden Sonntags- oder Wochenzeitung! Dass Magazin-Flaggschiffe ihren Erscheinungstag auf das Wochenende oder kurz davor legen wollen, hat Signalcharakter. Oder ist es eher ein Fanal? (Mit Flammenzeichen kommunizierten die alten Perser und Römer innerhalb kurzer Entfernungen) Damit gliedern sie sich ein in die Tradition großer Religionsgemeinschaften, die ihre Gläubigen seit Jahrtausenden auf den Sonntag einschwören. Manno - wenn das mal nicht hilft .. J)
Ich
für mein Teil habe den heutigen Sonntag gerade zum Fastentag erklärt – den hab
ich mir auch redlich verdient!
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