In zwei Tagen hat St.Martin seinen Auftritt.
Nicht nur Kinder mögen ihn (leider auch dieses unsäglich abgedroschene Laternenlied ..). Der fränkische Pelzmärtel geht von Haus zu
Haus, und Tage vorher ging es in weiten Teilen des Landes den Gänsen an den
Kragen.
Warum nicht schon einen Tag vorher, also zum morgigen
Sonntagsmenü, einer Gans den Garaus machen? Wenn Sie einen ganzen Vogel scheuen
oder Ihr Bräter kein 3-kg-Teil beherbergen kann, machen auch die Einzelteile Spaß und
Appetit. Natürlich kann man Mitleid mit der armen Gans haben, aber ist sie
nicht auch ein bisschen selbst daran schuld? Wäre sie doch nicht so köstlich ... Und
wenn sie es so gut hatte im Leben wie die Gänsesippen, die ich auf Sylt gesehen
habe, die in der salzigen Nordseeluft und auf saftigen Deichwiesen mit viel
Geschnatter viel Auslauf genießen durften, kann man diese kleine politische
Inkorrektheit (einmal im Jahr) vielleicht verzeihen.
Mein Tipp:
Gänsebrust mit – na klar – Granatapfel! Einfach und fix!
Gänsebrüste (vom Markt oder Metzger) salzen, pfeffern.
Mit der Fettseite im Bräter 5 Minuten schön rösten, dann wenden, abermals 5
Minuten, Fett abschöpfen, aber aufheben! Schalottenviertel, Knoblauch, frischen
Salbei und gehackte Walnusskerne dazugeben und mit braten Mit ½ l Geflügelfond
angießen. Saft von einem Granatapfel und ca. 2 EL Granatapfelsirup (wer’s
neutraler will: Cognac) in den Fond einrühren, salzen pfeffern, 20 Minuten
schmoren. Gänsebrüste auslösen, geschnitten in der Sauce servieren, mit
Granatapfelkernen bestreuen. Wer’s sämiger mag, gibt einen EL Sahne in die
Sauce. Frisch pfeffern!
Na, dann mal schnell zum Hofladen und nach den coolen
Brüstchen fragen. (Zur Not kann hier auch ein Griff in die TK-Truhe bei Rewe,
Edeka oder Feinkost-Aldi weiterhelfen. Schließlich lieben die ja dort Lebensmittel
.. Sagen sie zumindest.)
Dazu passen ein schaumiges Selleriepüree und eine
Handvoll Acker- oder Feldsalat, der es mit kleinen, krossen Tiroler Speckwürfelchen faustdick hinter den Ohren hat. Hmmmh! Wer’s mag, kann durchaus einen spanischen Rosé-Cava
dazu öffnen. Verdient hat sie ihn, die Gans.
(Originalrezept auf www.kuechengoetter.de)
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